Northland - Downfall And Rebirth

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VÖ: 00.00.2015
Bandinfo: Northland
Genre: Folk Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Eine starke Live Präsenz ist heute wichtiger denn je. Nicht nur aus finanzieller Sicht. Bei dem Überangebot an Bands dieser Tage fällt es gerade Neulingen schwer, sich aus der großen Masse an die Oberfläche zu spülen. Auch, und grade wenn die Studioleistung nicht vollends überzeugt. So geschehen bei NORTHLAND, die der Verfasser dieser Zeilen zufällig auf einem Festival zu Gesicht bekommen hat und auf Grund des starken Gigs immer eine positive Connection zur Band ziehen wird. Euphorisiert besorgte man sich das erste selbstbetitelte Album, welches trotz einiger starker Songs nicht an die Live Qualität der Spanier herankam. Dennoch freue ich mir heute ein Loch in die Mütze, dass die neue Scheibe "Downfall And Rebirth" auf den Tisch geflattert kommt.

Was war das Problem des Debüts? Bei einem festen Geiger im Line-Up muss man diesen natürlich auch prominent platzieren. Durch seine Omnipräsenz im Songaufbau stellte sich aber schnell Übersättigung ein. Pau Vásquez ist auch beim neuen Album wieder leitender Solist, dennoch kann man durch ein erheblich verbessertes Songwriting auf "Downfall And Rebirth" diesen Fehler vermeiden. Das Album beginnt mit "When Nature Awakes" träumerisch, bevor Pau Murillo mit seinem Schrei die Idylle durchbricht und die Band mit einem flotten Doublebass-Part einsetzt. Sogleich übernimmt Vásquez das Zepter, was die entstandene Wucht wieder etwas abdämpft. Auffälligste Neuerung: Kam der Vorgänger fast ohne clean gesungene Passagen aus, so nehmen diese gut ein Viertel des neuen Materials ein. So auch den Refrain des Openers, welcher ansonsten noch arg in die Richtung des Vorgängers geht, mit allen Vor- und Nachteilen. Gleiches gilt für das eher unspektakuläre "Bloodred Sunrise", bevor "Together We Die" textlich wie stilistisch in die True-Metal Richtung Marke MANOWAR wandert.

Danach startet das Album allerdings richtig durch. Nach dem Midtro "The Rite" brettert ein mächtig zackiges Melodeath-Riff los, bevor eine herrlich brachiale Strophe (ganz ohne Folk) in einen übermelodischen Powermetal-Refrain übergeht. Erst danach folgt ein Folk-Break und die etwas heaviere, verlangsamte zweite Strophe, was dem Song eine angenehme Diversität verpasst. Einen drauf legt "Duskriders", welches mit seiner Vielschichtigkeit, Dynamik, Dramatik und Melodik eine perfekte Melange aus frühen ENSIFERUM und BLIND GUARDIAN darstellt. Auf gleichem Level, allerdings ungleich düsterer und bedrückender zeigt sich das Titelstück. Mit allein diesen dreien Songs zeigt sich das große Talent, was hinter NORTHLAND steckt und hoffentlich auf den nächsten Werken weiter herausgearbeitet wird.

Fazit: "Downfall And Rebirth" lernt größtenteils aus den Fehlern des Debüts und zeigt sich wesentlich differenzierter und abwechslungsreicher. Jeder Song geht als gelungen durch, auch wenn nicht alle Qualitätsspitzen wir "Fury's Unleashed", "Duskfall" oder "Downfall And Rebirth" erreichen. Für Fans von ENSIFERUM, ELUVEITIE und melodischem Power Metal definitiv ancheckenswert!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wilsberg (16.02.2015)

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