CRIMSON WIND - Last Poetry Line

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VÖ: 23.02.2015
Bandinfo: CRIMSON WIND
Genre: Melodic Power Metal
Label: Pitch Black Records
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Lineup  |  Trackliste

Nach ihrer Gründung 2008 veröffentlichten CRIMSON WIND 2011 das erste Album “The Wings Of Salvation”. Vier Jahre und einen Sängerwechsel später kommt mit „Last Poetry Line“ das zweite Werk auf den Markt.

Ihr Power Metal hat Biss – die Drums haben einen irren Zahn drauf, die Riffs und Solo-Gitarren-Parts entlocken einem des Öfteren ein "Wow" – das kommt jetzt knackig. Dazu das Keyboard, das wirklich alle Stückerl spielt und teilweise darüber schwebend, dann dazu pushend eingesetzt wird. Melodisch und instrumententechnisch haben sie es also drauf, die Jungs. Der Sound kommt gut und die Kompositionen sind einfach das, was man sich von dieser Richtung erwartet.
Ein wenig hinterher hinkt der Gesang. Nicht dass Guido Macaione jetzt ein schlechter Sänger wär. Sicher nicht. Er passt halt nicht unbedingt 100-prozentig zu dieser Richtung. Teilweise klingt er ein wenig zu soft und weich und singt mir persönlich zu hoch. Bei ein paar Songs probiert er eine tiefere Stimmlage und da passt das super. Für meinen Geschmack sollte er das öfter machen, weil so klingt es manchmal fast mühsam, wie er sich gegen die dahin shreddende Gitarre behaupten muss, die einiges drauf hat.

Bei den Songs bekommt man den Eindruck, dass sie sich von Stück zu Stück steigern. Überzeugt der Starter „Black Shelter“ noch nicht so recht, klingt „Last Poetry Line“ bereits besser und „Death Dwells In Sight“ schafft es dann als erstes Lied, dass es im Gehörgang hängen bleibt. Liegt – wie schon oben erwähnt – vor allem daran, dass die Tonlage hier ein wenig tiefer ist, und die Intensität des Rhythmus ganz schön einfährt.

„In Vain“ kann dann dieses Niveau gut halten, das Keyboard bildet einen guten Gegenspieler zu den ein wenig langsamer gehaltenen Riffs und natürlich überzeugen wieder Schlagzeug und Gitarre.

Mit sanften Klaviertönen beginnt „The Hills Gaze In Silence“. Dazu die tiefere Tonlage… passt hervorragend zusammen. Auch insgesamt ist dieser Song sehr gut gelungen, eine schöne Mischung aus viel Keyboard, das nach Streichern klingt und weniger Aggression seitens Gitarre und Schlagzeug. Zwischendurch sogar akustische Strecken und Solo-Gesang, was die Vielseitigkeit der Band zeigt. Das Lied überzeugt mich bisher am meisten.

„Still“ ist wieder Power Metal pur, bietet ein nach Glocken und plätscherndem Wasser klingendes Keyboard und hat einen stimmigen Chor bzw. Backing-Vocals. Gesangtechnisch ist es jedoch teilweise wieder sehr hoch unterwegs. „The Storm“ fetzt gehörig dahin und „Whisper“ macht – wie der Name schon anklingen lässt – auf soft und schön und ruhig. Toller Chorus, liebliche Klavierklänge und anschmiegsame Gitarren. Hier ist auch der Gesang wieder super und sehr stimmig dazu passend.

Ist er eigentlich immer, wenn mehr Piano im Einsatz ist und das Ganze ein wenig langsamer kommt, so wie bei „Heirloom“, wo man am liebsten mit dem Headbangen anfangen würde, auch wenn man nicht live in der Halle dabei ist. Hier passen die Screams dann auch als Höhepunkte gut dazu. Ein recht langer Song mit über acht Minuten, aber die vielen Variationen im Rhythmus und der Melodie lassen ihn gar nicht so lang erscheinen.

"Farewell Is Forever" ist ein würdiger Abschluss-Song, der all seine Seiten zeigt, zwischendurch ein wenig nach Gothic klingt, Höhen und Tiefen bei den Vocals mit sich bringt und jedem Instrument noch mal eine Chance einräumt zu zeigen, was die Musiker drauf haben.

Insgesamt ist "Last Poetry Line" ein Album, das musikalisch im Bereich Power-Symphonic-Metal einiges zu bieten hat. Singtechnisch muss man die hohe Stimme halt mögen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (27.02.2015)

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