Saturnalia Temple - To The Other

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VÖ: 23.02.2015
Bandinfo: SATURNALIA TEMPLE
Genre: Stoner Metal
Label: Listenable Records
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Lineup  |  Trackliste

Knapp vier Jahre Zeit hat man sich im Hause SATURNALIA TEMPLE gelassen, um den Nachfolger des gefeierten Debut Albums „Aion Of Drakon“ einzuspielen. Geändert hat sich nicht all zu viel, wobei eine leichte Schlagseite in Richtung Stoner-Rock auszumachen ist. Immer noch bewegt man sich in einem Bereich, der scheinbar gegensätzliche Richtungen problemlos vereint. Ultraschwerer Doom, zwingender Stoner-Rock, dezenter Psychedelic, garniert mit einer unterschwelligen, dem Black-Metal entsprechenden dunklen Ausstrahlung.

So planiert man dem Hörer mit „ZahelSorah“ erstmal ordentlich das Hirn. Komplett Fuzzy bis zum Abwinken hat man den Eindruck, das Grundgerüst des Songs würde jeden Moment in sich zusammen fallen. Erinnert mich ein wenig an diverse WORMSBLOOD Stücke. Wüstenrock direkt aus der Gruft fährt die Band im Titelstück auf. Klingt wie eine extrem abgeranzte Version eines „Titty Twisters“ aus „From Dusk Till Dawn“. Auch hier braten die Klampfen wieder fett, der Drummer gibt stoisch den Takt und Tommie keift Beschwörungen.

Einen Hauch KYUSS gibt’s in „Snow Of Reason“, der den Fuzzmissbrauch ziemlich auf die Spitze treibt, immer wieder drohen die Leadgitarren abzusaufen. Brutalster Groove hält alles auf Schiene. Im „March of Gha'agsheblah“ drückt der Bass alles zusammen, während „Black Sea Of Power“ mit Schmirgelpapier Gitarren, totalem 70er Dröhnalarm und monotonen Strukturen die Landschaft zerpflügt. „Crowned With Seven“ gibt sich eher stoisch, ohne viel Veränderung. Subtil riffen die Gitarren,während der Bass ein festes Fundament legt und ein komplett simpler Beat alles zusammen hält.

Den Hit und das einigermaßen zugänglichste Stück hat man sich für den Schluss aufgehoben. „Void“ überzeugt mit einer eigenständigen Mixtur aus KYUSS und gutem, altem amerikanischen Death-Rock, der gegen Ende mit jeder Menge Synthies total ins psychedelische entschwindet. Zwar instrumental gehalten bis auf Hintergrundchöre, dennoch ein echter Ohrwurm.

Man braucht starke Nerven für die Platte. Ohren, die nicht an die extremeren Doom / Stoner / Drone Auswüchse gewöhnt sind werden vermutlich recht schnell auf Durchzug schalten, dennoch entfaltet die Band einen eigenen, urwüchsig-rituellen Charme, dem man sich kaum entziehen kann wenn man sich einmal drauf eingelassen hat.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Alex M. (31.03.2015)

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