Desert Lake - Get Out

Artikel-Bild
VÖ: 06.03.2015
Bandinfo: Desert Lake
Genre: Rock
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Bei den vier Wienern von DESERT LAKE handelt es sich um eine Rock-Combo, welche im Jahr 2014 zusammengefunden hat und offiziell erst im Februar 2015 (mit dem Start ihrer Facebook-Seite) gegründet wurde. Sofort begab man sich in die "Listencareful Studios" und nahm dort die Debüt-EP („Get Out") auf, welche man auf YouTube und Soundcloud zum Gratis-Download bereitstellt. Was die genauere Definierung der musikalischen Ausrichtung von DESERT LAKE betrifft, nimmt das Quartett aus Österreichs Hauptstadt den Mund ziemlich voll: Als "Stoner/Doom/Rock Band" bezeichnet das Truppe selbst den Stil auf "Get Out" und nennt Szenegrößen wie BLACK SABBATH, IRON MAIDEN oder die QUEENS OF THE STONE AGE als musikalische Vorbilder, sowie Einflüsse. Ob das nicht doch etwas zu hoch gegriffen ist, kann man anhand der vier Songs, welche sich auf dem Debüt-Werk befinden, herausfinden.

Los geht es mit dem lässigen „The Last Step“, welches gleich zu Beginn das Potential, welches in den Musikern schlummert, erahnen lässt. Die vier Wiener kredenzen uns eine lupenreine Rock-Nummer mit melodischem Einschlag auf den Plattenteller. Garniert mit einem tollen Gitarrensolo entpuppt sich der Song als wahrer Ohrenschmaus, welcher sich nach gut dreieinhalb Minuten in den Gehörgängen des Konsumenten festsetzt und als kleiner Ohrwurm entpuppt.

Weiter geht es mit dem schleppenden „My Own Enemy“, welches vor allem von den enorm dominanten Basslinien getragen wird. Die Strophen sind etwas sperrig ausgefallen, da sie hauptsächlich nur vom Basssound und den Lyrics leben und ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“ ausgerichtet sind. Hier gelingt es DESERT LAKE erstmals, an die selbst so enorm hoch gesteckten Erwartungen zu knüpfen. Der düstere Text passt zu den doomigen Klängen wie die Faust auf das Auge. Extrem auffallend ist lediglich die Ähnlichkeit von „My Own Enemy“ mit BLACK SABBATHs „End Of The Beginning“. Die Stimme ausgenommen, haben sich die selbsternannten „Stone/Doom-Rocker“, ein bisschen zu sehr an ihre Idole bzw. deren musikalische Ausrichtung (auf „13“) angelehnt.

In dieser Tonart geht es dann auch weiter. Titel Nummer drei („No One Cares“) lässt abermals die Eigenständigkeit ein wenig missen. Zwar rücken tatsächlich typische Stoner-Rock-Elemente in den Vordergrund. Allerdings erinnert man wiederholt (zu sehr) an die viel gepriesenen Vorbilder (dieses Mal sind es die QUEENS OF THE STONE AGE) und somit bleibt ein etwas unspektakulärer Nachgeschmack.

Mit dem Titelsong und Rausschmeißer zugleich treten DESERT LAKE zwar wieder stärker auf das Gaspedal, gehen jedoch keine Risiken oder gar Experimente ein. Schade, denn das Potential für mehr Eigenständigkeit ist bei den vier Musikern definitiv vorhanden. Lediglich der Mut dazu scheint zu fehlen. Denn in den diversen Übergängen und Gitarrensoli, lässt man immer wieder die (noch schlummernden) musikalischen Fähigkeiten aufblitzen. Somit fällt der Titel „Get Out“ einen Tick schwächer als der Opener aus.

Fazit: Mit einer professionellen Produktion lässt sich noch einiges an Boden gut machen. Ein kräftiges Lebenszeichen ist „Get Out“ allemal geworden, wobei noch genügend Spielraum nach oben offen ist. Nachdem sich DESERT LAKE nach diesen Aufnahmen direkt auf ihre Live-Aktivitäten konzentrieren, bleibt zu hoffen, dass sich die Band dort das fehlende Selbstvertrauen holt und auf dem nächsten Output mehr Eigenständigkeit auch musikalisch umsetzt. Wir werden die Wiener Rock-Combo auf jeden Fall im Auge behalten und hoffentlich bald über etwaige Fortschritte (in die richtige Richtung) berichten können.



Ohne Bewertung
Autor: Gunther Starchl (01.04.2015)

ANZEIGE
ANZEIGE