Three Days Grace - Human

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VÖ: 31.03.2015
Bandinfo: Three Days Grace
Genre: Metal
Label: Sony Music Entertainment
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Lineup  |  Trackliste

THREE DAYS GRACE legen mit “Human” ihr fünftes Studioalbum vor. Das erste, auf dem Matt Walst singt, seit er 2013 das Mikro von Adam Gontier übernommen hat. Matt ist nicht völlig neu – als Bruder von Bassist Brad Walst hat er schon beim Debüt/Songwriting mitgearbeitet und auch beim Vorgänger „Transit Of Venus“ seine Hände als Co-Writer im Spiel.

Das Album wurde erneut mit Gavin Brown (BILLY TALENT) produziert, der bereits für das Debütalbum von THREE DAYS GRACE, das 2003 erschien, verantwortlich war.

Manchmal bekommt eine Band Probleme, wenn der Sänger ausgewechselt wird. Nicht so THREE DAYS GRACE. Die vorab ausgekoppelte Single „I Am Machine“ macht genau das, was auch schon zwölf andere vor ihr gemacht haben: Sie landete auf dem Top-Platz der Charts und bescherte ihnen somit ihren 13. Nummer-eins-Hit.

Horcht man sich durch das neue Album durch, bekommt man den Eindruck, dass sie härter bzw. intensiver geworden sind. Auf gewisse Weise sind die Riffs einfach und eingängig. Der Eindruck von „weniger ist mehr“ entsteht – jedoch reißt einen die Intensität der Gitarren und des Basses mit und die Melodie bzw. den Sound bekommt man eine Weile nicht mehr aus dem Ohr. Matts Stimme passt auch gut dazu – sie ist ein wenig rauer und stärker als die von seinem Vorgänger. Wie das ankommt ist natürlich eine Sache des persönlichen Geschmacks. Sicher wird es alte Fans geben, die die Veränderung in die intensivere, ein wenig düsterere Richtung mit starker Stimme nicht so wollen. Mir persönlich gefällt Matt als Sänger jedoch gut.

Vor allem die starken, intensiven Songs fahren mit ihrem heftigen Sound und den düsteren Bässen und Riffs ein – stellvertretend dafür nenne ich mal „Painkiller“, „Landmine“, „I Am Machine“ oder „One Too Many“.

Warum „I Am Machine“ so geworden ist, beschreibt Schlagzeuger Neil Sanderson folgendermaßen: „Sonically, we wanted to create a 'machine-like' sound in parts of the song. We were inspired by the images from the opening scene of Tim Burton's 'Edward Scissorhands'… relentless machines turning and churning, never ceasing to operate. Lyrically the song is about how sometimes you feel like you are in an endless routine and cannot escape… you begin to feel numb to the world around you, as you yearn to just feel anything, any emotion." (Sie wollten einen “maschinengerechten” Sound kreieren. Inspiriert wurden sie von Szenen aus dem Film “Edward Scissorhands”… Der Text beschreibt die Situation im Leben, bei der man sich wie in einem Hamsterrad fühlt, dem man nicht entfliehen kann… man wird taub gegenüber der Welt, man sehnt sich danach, irgendetwas zu fühlen, zumindest irgendeine Emotion.)

Es gibt aber auch mehrere ruhige, langsamere Songs auf dem Album, die jedoch nichts an Intensität und gutem Songwriting einbüßen. „Fallen Angel“ fällt auf, „Tell Me Why“ legt den Fokus auf die Vocals oder „The End Is Not The Answer“, das traurig und nachdenklich klingt. Ein Song, der im früheren Stil gehalten ist, ist „The Real You“. Ein tolles Lied, das als letzte Nummer sehr gut geeignet ist – hier passt alles, Text, Message und Sound.

Fazit: THREE DAYS GRACE haben den Sänger ausgewechselt und ihren Stil geschärft. Sie sind nicht mehr ganz das, was sie früher waren, sind aber in meinen Augen weiterhin sehr gut unterwegs, da sie einen Weg gefunden haben, die Stimme von Matt Walst in ihr Songwriting zu integrieren. Wer sich unschlüssig ist, ob ihm das gefallen wird, der sollte sich die Single „I Am Machine“ anhören.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (27.03.2015)

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