MAGIC KINGDOM - Savage Requiem

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VÖ: 20.03.2015
Bandinfo: MAGIC KINGDOM
Genre: Symphonic Metal
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste

MAGIC KINGDOM, eine Band, die dem Rezensenten passenderweise vor seinem ersten Urlaub in Orlando/Florida in die Hand fiel, meldet sich fünf Jahre nach dem unglaublich starken "Symphony Of War" mit einem neuen Werk zurück. Mit ihrem ambitionierten Doppelalbum schafften die Symphoniker es, den inzwischen zu unfokussierten italienischen Genrevorstehern zu zeigen, wo der mächtige Hammer hängt. Was allerdings auch auf die unausweichliche Frage zuläuft: Wie soll dieses Mammutwerk übertroffen werden? Die Antwort der Belgier fällt überraschend und simpel aus: Gar nicht!

Der Blick auf die Tracklist allein zeigt, wohin die Reise geht. Anstatt Doppelalbum und Überlänge gibt es dieses mal lediglich neun Songs plus Intro, welche es auf eine Spielzeit von 57 Minuten schaffen. Auch der Sound zeigt sich wesentlich entschlackter als noch zuvor. Die Band an sich steht im Mittelpunkt, während die symphonischen Elemente hauptsächlich unterstützend und ergänzend eingefügt werden. "Savage Requiem" klingt eher nach herkömmlichem Melodic Power Metal als nach Symphonic Metal à la RHAPSODY und Konsorten. Eine Stilkorrektur, aber noch kein zwingender Qualitätsverlust. "Guardian Angels", "Rivals Forever" und "With Fire And Swords" sind Paradebeispiele für klassischen Power Metal mit hervorragender Gitarrenarbeit und süchtig machenden Hooks. Ähnlich, aber nicht ganz auf gleichem Level zeigt sich "Ship Of Ghosts" mit unnötigem BEETHOVEN Intermezzo. Überraschend düster präsentiert sich "Full Moon Sacrifice", was nach softem Folklore Intro seine dunkle, schwerfällig stampfende Seite offenbart. Auch das Titelstück ist im Midtempo beheimatet, schiebt aber umso gewaltiger nach vorne und darf gerne als Albumhighlight bezeichnet werden.

Zwei Gurken haben sich leider aufs Endprodukt geschlichen. Zum einen die "Dragon Princess", die vor Kitsch triefend nicht wirklich weiß, ob sie balladesk und gefühlvoll oder dann doch forsch voller Power klingen soll (was auch nicht wirklich gelingen will). "Four Demon Kings Of Shadowland" grüßt "Symphonies Of War", was allerdings aufgesetzt wirkt. Besser gelingt das in dem abschließenden rotzfrechen Speedkracher "Battlefield Magic" mit einem herrlich exzentrischem Christian Palin (ex-ADAGIO).

Fazit: Weniger ist mehr? Naja, die Symphonische Hörerschaft wird zunächst schon verdutzt dreinblicken, wenn "Savage Requiem" mehr nach STRATOVARIUS und DREAMTALE anstatt RHAPSODY klingt. Dennoch haben wir es hier mit einem immer noch guten Album mit einigen sehr starken Songs zu tun. Ein wenig Enttäuschung bleibt ob des fantastischen Vorgängers und der fünfjährigen Wartezeit aber bestehen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wilsberg (26.03.2015)

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