Milan Polak - Scarred To Perfection

Artikel-Bild
VÖ: 24.04.2015
Bandinfo: MILAN POLAK
Genre: Rock
Label: Power Prog
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Seit zwei Jahrzehnten ist Milan Polak als Gitarrist, Sänger, Songwriter und Produzent aktiv. Mit zahlreichen Musikern hat er schon zusammen gearbeitet, u.a. mit bekannten Namen wie Falco, Marty Friedman, Kip Winger oder Billy Sheehan. Sein Können auf der Gitarre wird in vielen Magazinen immer wieder berichtet, u.a. zählte ihn im Mai 2008 das „Guitar World Magazine“ zu den weltweit 50 schnellsten Gitarristen.

Einerseits klingt das sehr international, andererseits gibt es eine starke Verbindung zu Österreich, und das nicht nur wegen dem Namen FALCO. Milan Polak unterrichtet immer wieder an der Universität für Musik&Kunst in Wien (Meisterklasse und Band Coaching).

Das neue Album „Scarred To Perfection“ ist sein drittes mit Gesang. Weiters gibt es zwei Instrumental Alben von ihm. Auf „Scarred To Perfection“ zeigt er wieder einmal seine Fähigkeiten als Songwriter, Sänger und sein Talent auf diversen Instrumenten. Mit der Unterstützung von Freunden wie Kip Winger (ALICE COOPER, WINGER), Neil Taylor (ROBBIE WILLIAMS, TEARS FOR FEARS), Fabio Trentini (H-BLOCKX, SUBWAY TO SALLY, GUANO APES) und Dennis Leeflang (BUMBLEFOOT, LITA FORD, WITHIN TEMPTATION) entstand ein Rock-Album, das Wert auf Vielfältigkeit, Texte mit Bedeutung, gute Komposition und Melodie legt. Es bewegt sich zwischen Rock und Hard-Rock, hat mal richtig fetzige Stücke, die in die Beine fahren, dann sauber gemachte und zeitlose Rock-Songs, die man immer wieder gerne anhört und verschmuste, softe Lieder, die einen an die besten Kuschelrock-Zeiten erinnern.

Hören wir also rein, in das neue Werk:
„Belong“ ist der erste von zwölf Songs auf dem neuen Album. Midtempo-Einstieg mit gutem Gitarren-Sound und auch nett gesungen. Die Komposition bzw. das Songwriting ist gut. Eine angenehme Mischung aus Vocals und Instrumenten bzw. natürlich Gitarre. Das Saiteninstrument dominiert aber nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, sondern wird sehr passend in den Song integriert.

Das ist auch beim nächsten bzw. bei den nächsten Songs so. „The Last Goodbye“ ist etwas langsamer als der Vorgänger, aber sehr melodisch und vor allem der Gesang überzeugt mich. Der Refrain mit „I miss your voice…“ ist sehr eingängig und man singt bzw. summt das bald mit. Die Stimmung ist ein wenig traurig-melancholisch, aber gefällt mir sehr gut. Auf der rockigeren Seite ist „Cleansing“, sehr rhythmisch, eingängige Hooks, knackigerer Bass und ein gekonntes Solo.

Der Titeltrack folgt – „Scarred To Perfection“, featuring Fabio Trentini. Rockig, eingängig. Genauso wie der zweite Song, wo er mit von der Partie ist: „Karma“. Bei diesem wird am Anfang der Schwerpunkt auf die Vocals gelegt. Passend zum Songtitel gibt es einige Passagen, wo die Gitarre nach Sitar klingt, also ein indischer Einfluss, um das Karma zu unterstreichen.

Der nächste Song mit berühmten Namen ist “You & I” feat. Kip Winger. Diesmal soft und langsamer mit nettem Background Chorus. Ein Song mit beinahe schon Kuschelrock-Qualität.

Fetziger und rockig wird es bei „No Compromise“, sowohl bei Gitarrensound, als auch beim Singen. Schlagzeug und Bass legen an Speed zu, die Riffs kommen mit Nachdruck und treiben den Song voran. Ähnlich auch „This Time“, das es zum Anhören als Video unten gibt.

„Final Song“ ist grooviger und nicht so fetzig-knackig. Das Songwriting transportiert eine andere Stilrichtung, und gibt wiederum der Lead-Gitarre bzw. dem Gitarrespiel einigen Freiraum. Ebenfalls langsamer und ein wenig düster „Smile“.

„Green Demon“ ist im mittleren Bereich angesiedelt, mit rockig-groovigem Sound, melodiös und eingängig. Man singt umgehend mit und tappt natürlich sofort mit dem Fuß dazu. Man hört zwischendurch einige stakkato-instrumental Parts, die eine gelungene Abwechslung zu den weichen, runden Takten liefern.

Beim letzten Song des Albums, „Rainbow“, kommen Neil Taylor und Fabio Trentini zum Einsatz. Ein gelungener Abschluss für dieses Werk – nicht fetzig-flott, sondern ein Lovesong mit Traurigkeit, sehr schöner, einschmeichelnder Melodie und tollen Backing-Vocals. Das hat viel Gefühl und geht unter die Haut.

Fazit: Ein sehr gutes Album, mit vielen schönen Melodien und guten Vocals. Teilweise rockig, dann wieder ein wenig softer oder auch groovig. Obwohl Milan Polak ein Name ist, der für eine glühende E-Gitarre steht, wird dieser auf dem Album nicht der Vorrang eingeräumt, sondern dem stimmigen Songwriting und der Gesamtkomposition.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (23.04.2015)

ANZEIGE
ANZEIGE