FM - Heroes and Villains

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VÖ: 17.05.2015
Bandinfo: FM
Genre: Melodic Rock
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste

FM… FM?… Echt? Die gibt's noch bzw. wieder? Als alter Fan (Ende 80er) muss ich mir natürlich dieses Album für das Review schnappen, geht ja gar nicht anders. Ich habe die Jungs seit Jahren aus den Augen verloren, die Musik aus den 80ern/Anfang 90ern schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Aber jetzt kommt beides dran – die alten Sachen, um mich zu erinnern und um vergleichen zu können, und die neue „Heroes And Villains“, ihr neuntes Studioalbum.

Schauen wir uns mal das Line-Up an: Heutzutage mit Steve Overland als Sänger (wie auch früher), Merv Goldsworthy am Bass, Pete Jupp, Schlagzeug, Jem Davis an den Keyboards und Jim Kirkpatrick an der Lead-Gitarre. Da hat sich in den letzten Jahren nichts verändert. Im Unterschied zu den 80ern/90ern bzw. den Top-Alben „Tough It Out“ oder „Aphrodisiac“ ist jedoch Jim Kirkpatrick der neue Mann an der Gitarre.

Mit dem neuen Album verspricht man, den tollen Melodic Rock zu liefern, den die Fans von FM kennen und lieben. Ob sie halten können, was sie versprechen? Reingehört…

Ganz ehrlich – ich bin nicht dieser Meinung. Die tollen Melodic-Rock-Songs von damals sind hier nicht zu finden. Natürlich ist alles vorhanden, was man von Melodic Rock erwartet: Nette Melodien, Backing-Vocals/Chorus, Schmuse-Rock-Stücke, viel Keyboard etc., aber im Vergleich zu den alten Hits fehlt mir bei Weitem der Biss, den diese früher hatten. Auch damals war es Melodic Rock, jedoch klang er anders, hatte Freude, Spaß und Energie dahinter, mit Höhen und Tiefen und Lust. Heute klingt alles weichgespült und wie ein billiger Abklatsch von damals. Und ich will das jetzt nicht auf das höhere Alter der Herren zurückführen. Es gibt genug andere „alte“ Bands, die noch immer Vollgas geben – sowohl beim Songwriting als auch auf der Bühne -, obwohl sie schon 30-40 Jahre aktiv sind.

Das, was mir positiv aufgefallen ist, ist, dass sich die Songs nach dem Opener zum Glück steigern und gegen Ende des Albums um einiges besser sind als am Anfang. Einzig der Opener „Digging Up The Dirt“ ist am Anfang mit etwas Energie versehen und versucht an alte Erfolge anzuknüpfen. Leider schafft er das bei Weitem nicht.

„Fire And Rain“ – netter Melodic-Rock-Song, Schmuserock mit “Incredible”, ein wenig an früher erinnert “Call On Me” und dann plätschert es halt wieder so dahin.

Etwas besser geraten: „Shape I’m In“ und das in eine andere Richtung gehende „Somedays I Only Wanna Rock And Roll“ – nämlich ein Rock’n’Roll-Song (no na, steht sogar im Titel).
„I Want You“ ist gegen Ende des Albums sicher einer der Top-drei-Songs davon.
Das abschließende „Walking With Angels“ ist ein Akustik-Stück und recht nett gesungen. Am besten am Abend anhören – so richtig gut zum Einschlafen.

Fazit: Das neue Album von FM entspricht nicht meinen Erwartungen - vor allem, wenn ich an früher denke. Nur ganz wenige neue Songs kratzen an dem, was FM mal war. Zu sagen, das Album wäre schlecht, ist aber auch falsch. Die Songs sind nett, aber halt irgendwie weichgespült. Da fehlt das Feuer und der Biss. Auch die Stimme von Sänger Steve Overland ist nicht mehr das, was sie mal war.
Für Harcore-Fans sicher ein Muss-Album, für alle anderen eine nette Hintergrund-/Berieselungs-Musik.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (20.05.2015)

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