Dreadful Minds - Love|Hate|Lies

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VÖ: 05.12.2014
Bandinfo: Dreadful Minds
Genre: Melodic Metal
Label: Phonector
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Lineup  |  Trackliste

DREADFUL MINDS standen bereits vor zehn Jahren kurz vor einer Veröffentlichung, doch leider sah das damals angekündigte Album nie das Licht der Welt. Doch nun gibt es tatsächlich noch ein Debütalbum der Deutschen - und das hört auf den Namen "Love|Hate|Lies". Mangelndes Durchhaltevermögen kann man DREADFUL MINDS also wahrlich nicht vorwerfen, zumal es die Band selbst allem Anschein nach sogar schon seit etwa 20 Jahren gibt! Grund genug sich diese hartnäckigen Herren einmal zu Gemüte zu führen, um zu sehen, was sie in all diesen Jahren zusammengezimmert haben.

Gleich vorweg, der große Wurf ist es dann doch nicht geworden. Zwar kann man den Mannen rund um Sänger Holger Weckbach, der sich stimmlich in einer sehr angenehmen Lage bewegt, musikalische Klasse nicht absprechen, doch gehen sie über weite Strecken des Albums einfach zu sehr auf Nummer sicher. Trotz immer wieder eingestreuter progressiver Parts, bleibt man schematisch zu sehr fixiert und traut sich erst gegen Ende des Albums über ein wenig mehr Abwechslung. "Love|Hate|Lies" hat eigentlich alles, was ein gutes Melodic-Metal-Album ausmacht: Tolle Gitarrenläufe, wunderbare Melodien, unaufdringlichen Keyboardeinsatz, sowie ein paar progressive Einschläge in Verbindung mit schöner Stimme und guter Produktion. Dennoch kann man sich häufig nicht eines gewissen "Schon mal gehört"-Gefühls erwehren, was ja nicht prinzipiell schlecht sein muss.

Alles in allem bieten DREADFUL MINDS aber einfach zu wenig Abwechslung und zu wenig herausstechende Momente, um richtige Ohrwürmer zu kreieren, die länger im Gedächtnis haften bleiben würden. Vergleiche mit SAVATAGE, wie sie im Promozettel angekündigt werden, kann man leider nicht finden, die Verwebung melodischer und progressiver Elemente lässt eher mehr an die Australier von VANISHING POINT denken, an die man sich augenscheinlich anzulehnen versucht. Ein wenig gelingt das bei "Lost My Heart" und "What U Give Is What U Get", und auch "Left" und "Reborn" gehen ein wenig in diese, etwas flottere Ecke. Wenig spektakulär die Quotenballade "Edge Of Sanity" und auch Titel wie "Your Love Was A Lie" und "Place Of Silence" wollen mit recht poppigen, glattgebügelten Refrains nicht so richtig zünden.

"Love|Hate|Lies" ist ein eher durchschnittliches Scheibchen, das zumindest bei Genrefreunden auf jeden Fall auf fruchtbaren Boden fallen wird. Man kann es keinesfalls als schlecht bezeichnen, doch durch das Fehlen von jeglichen Ecken und Kanten vermag man kaum richtig mitzureißen oder Eigenständigkeit zu beweisen. Musikalisch zwar auf hohem Niveau, stagnieren DREADFUL MINDS aber leider gerade beim Songwriting, sodass das Album nach einigen Hördurchläufen wieder im Gedächtnis verpufft. Sehr schade.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Anthalerero (26.05.2015)

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