Abnormal Thought Patterns - Altered States Of Consciousness

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VÖ: 26.06.2015
Bandinfo: Abnormal Thought Patterns
Genre: Instrumental / Shred / Fusion
Label: Lifeforce Records
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Lineup  |  Trackliste

Das Kochrezept für „Altered States Of Consciousness”, das zweite Album der kalifornischen Intrumental-Prog-Frickler ABNORMAL THOUGHT PATTERNS, ist schnell beschrieben: Über simple Akkordfolgen werden ganz schnell ganz viele Noten gespielt.

Klingt vereinfacht, ist es auch. Vor den instrumentalen Fähigkeiten der Tipton-Brüder Jasun und Troy, Drummer Mike Guy und dem neu dazugekommenen zweiten Gitarristen Jason Montero kann man als Laie nur den Hut ziehen; allein das reicht nicht aus, um von „Altered States Of Consciousness“ restlos überzeugt zu werden. Zu standardisiert scheint das Songwriting, das auf fast allen Songs ähnlich ausgeführte Shredden über einfachen Akkorden führt über die Albumlänge zu Langeweile.

Die wird nur aufgebrochen, wenn mal unerwartete Parts auftauchen, etwa die PACO DE LUCIA-artigen Klassikgitarren bei der instrumentalen „Nocturnal Haven“-Version oder auflockernde, geschmeidige Bass-Läufe von „New-Age-Death-Metal-Fusion“-Zampano Michael Manring und ex-MSG-Tieftöner John Onder („Synesthesia“). Wie bei jeder Prog-Band, die etwas auf sich hält, wurden auch hier illustre Gäste geladen, neben den Bassisten Manring und Onder etwa Gitarrengott Jeff Loomis oder INTO ETERNITY-Gitarrist Tim Roth.

Ein eigenes Kapitel verdient „Nocturnal Haven“, das mit Gastvocals (BETWEEN THE BURIED AND ME-Frontmann Tommy Rogers) und der Mischung aus MESHUGGAH-Grooves und ruhigen Teilen, passend zum variablen Gesang von Rogers, fast radiofreundlich daherkommt. Erinnert fast an APOCALYPTICA, die sich auch mit Gastbeiträgen bekannter SängerInnen Richtung breitenwirksamer Akzeptanz bewegt haben. Dass dieses Manöver allerdings als „breaking the rules“ promotet wird, erscheint da etwas seltsam.

ABNORMAL THOUGHT PATTERNS verdienen wegen ihres technischen Könnens und dem Willen, Metal-Parts mit Fusion-Geshredde zu vereinen, durchaus Beifall. Allerdings bleibt der Kritikpunkt bestehen, der schon beim Vorgänger „Manipulation Under Anesthesia“ zu Punkteabzügen geführt hat: Insgesamt gibt es, vor allem für Progressive Metal, zu wenig Überraschungen, zu wenig Eckiges. So fließt „Altered States Of Consciousness” geschmeidig, aber ohne Widerhaken am Hörer vorbei und hinterlässt dadurch auch wenig bleibenden Eindruck. Easy-Listening auf hohem Niveau also…



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Luka (18.06.2015)

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