Eldorado - Babylonia Haze

Es ist wirklich ein Jammer. Die alten Recken des klassischen Hard Rocks scheinen sich selbst permanent zu wiederholen und seit Jahrzehnten immer wieder das gleiche Album zu veröffentlichen. Und dennoch gibt es nur sehr wenige junge Bands dieses Genres, die qualitativ mit den alten Recken mithalten könnten. Doch auch jene, die es könnten, werden von der Allgemeinheit kaum beachtet. Ein Beispiel dafür sind Eldorado aus Spanien, die nun mit “Babylonia Haze“ (die spanische Version des Albums hört auf den Namen “Karma Generator“) ein erneut starkes Werk vorlegen.

Qualitativ sind Eldorado sowieso eine Bank. Die Instrumente werden beherrscht, aber nicht zu aggressiv in den Vordergrund gestellt. Denn in erster Linie regiert der Song und nicht irgendein Profilierungsdrang eines Musikers. Und doch ist nicht alles gleich geblieben bei den spanischen Musikern. Im Gegensatz zu den Vorgängerwerken orientiert man sich etwas weniger am Hard Rock, sondern inkludiert mehr Folkkomponenten als jemals zuvor. Dies betrifft vor allem “Breath The Night“ mit seinem 60’s-Touch, den “Resurrection Song“ mit den inkludierten Flöten, sowie das relaxte und verträumte “Moon Girl“. Dennoch wird aber auch ordentlich gerockt wie bei “Mad Woman“ oder “You Don‘T Wanna Need Her“. Besonders hervorzuheben sind zudem auch die beiden längsten Stücke des Albums, das semi-balladeske “Flowers Of Envy“ und „Karma Generator“ das nach einem psychedelisch-merkwürdigen Beginn noch ordentlich Fahrt aufnimmt.

Fans des klassischen Rocks bzw. Freunde der 70er-Jahre können mit Eldorado ohnehin nichts falsch machen. Wie immer beweist die Band rund um den starken Sänger Jesus (ja, er heißt wirklich so), dass sie herrlich unmoderne Musik machen, ohne auf eine zeitgemäße, kraftvolle Produktion zu verzichten. Für 20-hährige Hipster ist diese Musik ungeeignet, die angedeutete Zielgruppe wird aber ihre helle Freude haben mit “Babylonia Haze“.