The Ugly - Decreation

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VÖ: 05.06.2015
Bandinfo: THE UGLY
Genre: Black Metal
Label: Rough Trade
Lineup  |  Trackliste

THE UGLY! Hässlich. Da war doch das! Nämlich „Slaves To The Decay“ im Jahre 2008. Sonderlich innovativ fand ich deren schwarzen Todesblei oder deren todesbleiige Raserei eigentlich nicht, aber die schmissigen, catchigen, eingängigen "direkt-ins-Gesicht"-Stücke überzeugten mit eitrigem Charme, bösartiger Energie und atmosphärischer Dunkelheit.

Geschlagene sieben Jahre später geht’s weiter mit „Decreation“. In den Gitarren, die ein ums andere Mal an MARDUK zu "Legion"-Zeiten oder auch THE LEGION erinnern, offenbart sich ziemlich schnell die schwedische Herkunft. Pechschwarze Raserei gepaart mit Mid-Tempo-Elementen lassen die Songs dynamischer als zu Debützeiten ertönen, die Produktion klingt einen Tacken zu glatt. Wie auch immer, Kompromisse sind beim Opener „I Am Death“ eigentlich nicht zu erwarten. Umso überraschender dann der Break im letzten Drittel des Stückes, der die Blastbeatorgie verhältnismäßig gediegen ausklingen lässt. „Black Goat“ weist Parallelen zu DEVIAN oder auch der letzten WITCHERY auf, die Blastbeats erinnern frappierend an besagte Kombos. Die lässigen Grooveparts wälzen so ziemlich alles nieder, besagte schwedische Herkunft offenbart sich einmal mehr in den Gitarrenmelodien.
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Zerstörung allerorten: „Slumber Of The God“, das sechste Stück, macht hier erwartungsgemäß keine Ausnahme. Leichte Ermüdungserscheinungen machen sich breit, dennoch ist die Konsequenz der Band bemerkenswert. Trivial wird´s jedenfalls nie. Hervorragende Gitarrenarbeit in Nibiru zeigt, dass die Band wesentlich mehr als Geballer und Gegroove beherrscht. Mächtiges, episches, sechsminütiges Stück.
Insgesamt ist „Decreation“ eindeutig mehr Black als Death, Konstanz statt Innovation, Eingängigkeit statt zielloses Herumgerudere – THE UGLY kommen energisch auf den Punkt und liefern einmal mehr ein starkes Album ab. Die sieben Jahre Wartezeit haben sich definitiv gelohnt, ich bin insgesamt zufrieden.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Stiewe (04.06.2015)

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