Lucifer - Lucifer I

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VÖ: 25.05.2015
Bandinfo: Lucifer
Genre: Black
Label: Rise Above Records
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Lineup  |  Trackliste

Das warten hat ein Ende!

Nachdem die Retro-Okkult-Rocker um die Ex-THE OATH-Sängerin Johanna Sadonis schon zu Beginn des Jahres mit der 7“-Single „Anubis“ (hier geht’s zum Review!) erstes Aufsehen erregen konnten, stürmen sie jetzt mit der lang erwarteten Debütplatte die CD-Regale dieser Welt. Schlicht, wie es auch schon die Hard-Rock-Heroen von LED ZEPPELIN vor Jahrzehnten vorgemacht haben, mit „Lucifer I“ betitelt, kann man an das Magische „Anubis“ fast nahtlos anschließen.

Schon nach wenigen Klängen des Openers „Abracadabra“ befindet man sich im LUCIFER-Sog. Man hört das der Vierer genau da weiter macht wo man auf „Anubis“ aufgehört hat. Die Portion BLACK SABBATH-Riffs, das okkulte, der Vintage-Touch, untermalt mit der grandiosen Stimme der Sängerin ist schon eine ordentliche Wucht. Hier passt von Anbeginn einfach alles. Und wie es die Vorteile eines guten Sogs sind mitzureißen, so zieht auch „Abracadabra“ nach wenigen Augenblicken die okkult Schraube an, dann wird plötzlich die Riffstruktur verändert und bietet so, trotz seiner fast sechs Minuten Spielzeit, ordentlich Abwechslung. Der Song zieht. Schwer die Füße still zuhalten und die Emotionen auszuschalten. Und so werden Bilder von Magie, Ritualen, Schwärze, Kerzen und nackter Haut vor dem dritten Auge projiziert. Ein mehr als gelungener Start in die Platte.

Das Eröffnungsriff von „Purple Pyramide“ ist sehr viel okkulter als es bei einen Tommi Iommi ausgefallen wäre, jedoch sind Ähnlichkeiten hörbar. Langsam. Dominierend. Auf den Punkt gebracht. Die Nummer stampft ganz gut durch die Lauschlappen und groovt sogar regelrecht an einigen Stellen. „Izrael” geht ein bisschen gemächlicher zur Sache und wird sehr vom Schlagzeugspiel dominiert. Dazu kommt ein ganz guter Gänsehaut-Refrain.

Zur einer guten okkult Platte gehören anscheinend die Klänge von Kirchenglocken und damit wartet „Sabbath“ auch zu Beginn auf. Die Stimmung wird durch das Sample gekonnt verdichtet. Der Song sehr schleppend, sehr zäh und liegt so schwer auf den Lauschlappen wie eine gute Doom-Nummer. Während bei „White Mountain“ im Verlauf das Tempo angezogen wird und sich der Song zu einem Okkult-Hard-Rock Stück entwickelt. Sehr überraschend, aber das Anziehen der Geschwindigkeit steht der Nummer außerordentlich gut zu Gesicht.

Mit dem grandiosen „Morning Star“ ist der Lauschlappen-Orgasmusfaktor der „Anubis“ 7“-Single vertreten und dient hier mehr als Lückenfüller.

Die Langrille besitzt keinen Ausfall, jedoch auch keiner Nummer die sich wirklich von den anderen abheben kann. Und auch wenn der Silberling nicht ganz so die Energiedichte über seine gesamte Länge halten kann wie es „Anubis“ geschafft hat (die 7“-Single besitzt allerdings auch nur zwei Songs) ist das was hier Geboten wird ganz großer Vintage-Okkult-Rock Hörgenuss. Hier wird ganz großen Wert auf Abwechslung gelegt. Abwechslung die nicht das Gesamtbild ankratzt. Wer „Anubis“ mochte, wird diese Scheibe lieben. Für all diejenigen die die 7“-Single noch nicht kennen, doch von Bands wie COVEN, BLOOD CEREMONY, WITCH CHARMER, JEX THOTH oder JESS AND THE ANCIENT ONES angetan sind sollten unbedingt mal einen Lauschlappen riskieren.

Lauschlappen-Orgasmusfaktor: „Abracadabra“.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: inhonorus (13.06.2015)

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