Symphony X - Underworld

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VÖ: 24.07.2015
Bandinfo: Symphony X
Genre: Progressive Power Metal
Label: Nuclear Blast GmbH
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Lineup  |  Trackliste

"Im Westen nichts Neues - und das ist auch gut so" - damit ließe sich das neue, mittlerweile neunte Output der US-amerikanischen Prog-Metaller von SYMPHONY X eigentlich recht gut in einem Satz zusammenfassen. Den geneigten Fan wird es freilich freuen, dass die hochklassigen Musiker rund um Mastermind Michael Romeo und Ausnahmestimme Russell Allen wieder zurück sind, allerdings bewandert man auf dem neuen Langeisen "Underworld" doch weiterhin nur bereits von der Band gut ausgetretene Pfade.

Denn der musikalische Einschlag, den SYMPHONY X mit "The Odyssey" bereits angedeutet, spätestens aber mit "Paradise Lost" endgültig ausgewählt hatten, findet sich auch auf "Underworld" wieder: Die etwas verspielteren Prog-Elemente wurden zu Gunsten von metallischerem Riffing aufgegeben, die Songstrukturen bewegen sich weniger in experimentellen DREAM THEATER-Gefilden, sondern sind großteils einfacher nachzuvollziehen und eher traditionelleren Systematiken verschrieben. Das freilich steht der Band nicht schlecht zu Gesicht, hebt man sich damit doch auch wieder von anderen Prog-Genrevertretern ab. Allerdings wird gerade im Prog-Bereich ja vermehrt Innovation von Künstlern erwartet, und diese sucht man auf "Underworld" dann halt doch vergeblich - auch das zugrundeliegende Konzept rund um "Dantes Inferno" und "Orpheus in der Unterwelt" ist jetzt auch nicht gerade brandneu.

Und so klingt zwar das Songmaterial insgesamt wie "schon mal gehört", das ist aber bei SYMPHONY X doch durchaus so etwas wie ein Qualitätssiegel; denn in Punkto Songwriting macht den Gentlemen aus den USA kaum jemand was vor, und auch diesmal strotz das Songmaterial der Band wieder vor grandiosen Melodien, verspielten Riffings und wohl dosierter Härte. Tracks wie der famose Titeltrack "Underworld" und "Charon" können sofort überzeugen, bei manchen Songs wie "Nevermore" braucht's dann aber doch mehrere Durchgänge. Abwechslungsreicher wird's dann bei "Hell And Back" und dem "Swansong", in denen SYMPHONY X sich zwischendurch doch wieder ein bisschen auf ihre Wurzeln besinnen, und zumindest stellenweise an frühere Großtaten der Marke "The Divine Wings Of Tragedy" erinnern.

Ist "Underworld" jetzt besser oder schlechter als die beiden "vergleichbaren" Vorgänger "Paradise Lost" und "Iconoclast"? Ja und nein - "Underworld" ist im Vergleich zu "Iconoclast" wieder schlüssiger und abwechslungsreicher ausgefallen, und schraubt den Härtegrad an den richtigen Stellen zu Gunsten von starken Melodien und zwingenderen Hooks zurück; an das rundum beinahe perfekte Gesamtkunstwerk "Paradise Lost", das neben "The Divine Wings Of Tragedy" wohl zu den Referenzwerken der Jungs aus New Jersey gezählt werden darf, kommt das neue Album aber auch nicht ganz heran. Dennoch bieten SYMPHONY X auch diesmal wieder Metal-Unterhaltung auf allerhöchstem Niveau, die vielleicht nicht für Jedermann ist, aber offenen Ohren viele schöne Stunden bescheren wird.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Dragonslayer (22.07.2015)

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