Year Of The Goat - The Unspeakable

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VÖ: 31.07.2015
Bandinfo: YEAR OF THE GOAT
Genre: Doom Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

Neues Futter des Vintage-Okkult-Rock-MUSE-Zwillings... Düster. Leidenschaftlich. Wunderschön!

Nachdem grandiosen, von Kritikern hochgelobten Debütalbum „Angel´s Necropolis“ aus dem Jahr 2012 und der nicht ganz so beeindruckenden EP „The Key And The Gate“, welche ganze zwei Jahre später das rituelle kerzenflackernde Licht der Welt erblickte, hat sich das Sextett aus Schweden etwas Zeit genommen um die, von vielen ersehnte, zweite Langrille aus den Ärmeln zu schütteln. Zeit heilt alle Wunden, so heißt es im Volksmund. Genauso sehr waberte da etwas herum, was man so schön mit, die Zeit verändert jeden in Verbindung bringt. Doch im Falle von YEAR OF THE GOAT wird dem widerlegt. Auch Anno 2015 versprühen die Jungs ihren Gewissen, vom Vintage-Okkult Rock der 60er wie zum Beispiel COVEN inspirierten, YEAR OF THE GOAT-Scharm. Melancholisch. Dramatisch. Mit hohem Widererkennungswert. So wie man sie einst lieben lernte.

Die Platte braucht einige Zeit um sich in Bewegung zu setzten. Die Jungs spielen schön mit der sich aufbauenden Spannung des Ersthörers. Außer leichtes Schlagzeugspiel und Sample-/Ritualähnliches Wispern ist erstmal nicht viel zu hören und das ist zu beginn gleich der erste Geniestreich, mit dem die Jungs eine sehr dichte Atmosphäre erschaffen. Dann baut „All He Has Read“ nach und nach seine musikalischen Landschaft auf. Es wird anspruchsvoller, bevor der Song nach vorne stampft und den bekannten YEAR OF THE GOAT-Touch versprüht. Die ersten Vocals von Mister Sabbathi setzten ein und Bamm! Man ist Mittendrin. Gänsehautmomente wechseln sich gekonnt mit den nach vorne begehrenden, ausreißen wollenden Okkult-Rock-Klängen ab. Die Soundstruktur ändert sich und es wird Eiskalt, so als würde geschmolzenes Wasser auf, der Lebensenergie beraubten, Blättern tanzen. Der Gänsehaut hervorrufende Mittelteil endet so schnell wie er entstand und die Jungs rocken die Nummer zu einem gelungenen Ende. „All He Has Read“ ist mehr als ein gelungener Start in die Platte. Nebenbei erwähnt ist die Nummer mit über zwölf Minuten Spielzeit auch die Längste, doch zu Hören wie Abwechslungsreich man in zwölf Minuten Song sein kann, ohne sich auch nur in den geringsten Längen zu verheddern ist schon ganz großer Hörgenuss.

Bei „Pillars Of The South“ wird es dann jedenfalls erstmal Schwächer. An den grandiose Start mit seiner Dichte, seinem Abwechslungsreichtum und seinen Tempowechseln kommt die zweite Nummer nicht ran. „The Emma“ jedoch kann wieder vollends überzeugen. Beginnt recht düster, in nem gewissem Gothic-Flair getaucht und Entwickelt sich zu einer berauschenden Nacht – Grenzenlos. Fesselnd und Treibend. Gerade die hohen Vocals stechen hervor und erinnern stark an Matthew Bellamy von MUSE. Der Titeltrack für einen jener unvergessenen, naturverbundenen Sommernächte, die so voller jungendlicher Leichtigkeit duften - die man nie vergisst.

Dann geht es wie bei einer guten Achterbahnfahrt wieder hinab. „Vermin“ ist vielleicht sogar der schwächste Song der Platte. Die Nummer galoppiert nur so durch die Lauschlappen. Ein weiteres Zeichen dafür, dass den Jungs eher die ruhigeren Klänge liegen. Trotz aller Schnelligkeit schleicht sich immer mal wieder die ein oder andere Länge in den Song.
Mit „The Wind“ mit seinen tiefen Vocalparts, „Black Sunlight“ mit seinen gelungenen Gitarrenriffs und den Rausschmeißer „Riders Of Vultures“ geht es dann wieder deutlich bergauf.

YEAR OF THE GOAT ist durchweg eine gelungene Platte gelungen, die die letzt jährige EP schnell in Vergessenheit geraten lässt, doch im direkten Vergleich mit dem umwerfenden Debüt zieht „The Unspeakable“ doch eher den kürzeren.

Lauschlappen-Orgasmusfaktor: „All He Has Read“




Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: inhonorus (10.08.2015)

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