DEAD LORD - Heads Held High

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VÖ: 21.08.2015
Bandinfo: DEAD LORD
Genre: Classic Rock
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

DEAD LORDs Debütalbum „Goodbye Repentance“ war eines der Highlights des Jahres 2013. Dementsprechend hohen Ansprüchen muss der Nachfolger „Heads Held High“ genügen, um die eben erst gewonnen Fans nicht zu enttäuschen. DEAD LORD konnten bisher vor allem mit Frische und Unbekümmertheit begeistern. Die mit einem unwiderstehlichen Drive ausgestatten Kompositionen wurden stets mit famos gedoppelten Gitarrenleads und unkonventionellen Gesangslinien garniert.

Eben diese Elemente findet der Hörer auch im Opener des neuen Albums, man fühlt sich sofort heimisch und bereit für eine wohlige Hörerfahrung. Weshalb man ein Album ausgerechnet mit einem Song namens „Farewell“ eröffnen muss, ist für mich allerdings nicht wirklich schlüssig. Wenn aber nach gut zwei Minuten die melancholische Bridge in ein furioses Solo überleitet, hat sich die Fragerei erledigt und DEAD LORD haben die volle Aufmerksamkeit des Hörers gebannt. Das folgende „Ruins“ kann mit seinem knurrigen Riff die Intensität weiter steigern, einen vorläufigen Höhepunkt bildet „Mindless“: Mehrstimmiges Gitarrenspiel und gefühlvolle Vocals fügen sich zu einem der besten Stücke, das THIN LIZZY nicht selbst geschrieben haben. Soweit alles perfekt? Eigentlich gibt es an „Heads Held High“ nicht viel zu meckern, aber im direkten Vergleich mit dem überragenden Vorgänger zeigen sich leichte Schwächen. Wirklich schlechte Stücke sind nicht auszumachen, aber vor allem in der zweiten Hälfte des Albums sind einige uninspirierte Riffs zu vernehmen. Stellvertretend dafür seien das zu simple Strophenriff von „Strained Fools“, sowie die uninspiriert lang gehaltenen Akkorde in „When History Repeats Itself Again“ erwähnt. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist die herrlich erdige Produktion, die Erinnerungen an Maßstäbe setzende Aufnahmen der 1970er weckt.

DEAD LORDs Werk Nummer zwei kann naturgemäß nicht mehr in gleichem Maße wie das Debüt überraschen und muss sich angesichts der gestiegenen Erwartungen im direkten Vergleich knapp geschlagen geben. Für Fans der Band sowieso ein Pflichtkauf, wobei sich die Anschaffung für alle Fans traditioneller Rockmusik lohnt.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Michael Walzl (20.08.2015)

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