Black Tongue - The Unconquerable Dark

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VÖ: 04.09.2015
Bandinfo: Black Tongue
Genre: Deathcore
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

Was für eine scheiß (Pardon) Ehre ich doch habe! Ich darf den Debütlongplayer von BLACK TONGUE rezensieren! ICH! Ein Schwanz, der niemanden interessiert. Danke Chef. (Anm.: Bitte gerne geschehen - der Chef!) BLACK TONGUE sagt euch nix? Wenn ihr gerne Deathcore hört, habt ihr den Namen sicher schon mal gehört. Sagt Euch INFANT ANNIHILATOR was? Eine DER Deathcore-Bands, welche der Inselstaat mit den Teepausen zu bieten hat. INFANT ANNIHILATOR besteht aus den zwei Musikern Eddie und Aaron, die sich selbst eigentlich eher weniger ernst nehmen, doch mit BLACK TONGUE sind sie Teil eines gigantischen, erwachsenen, ernsten Meisterwerks. 

Lange wurde nach dem Musikvideo zu "Coma" spekuliert, was denn nun aus der Band wird, und bäm Longplayer. "The Unconquerable Dark" ein Albumtitel, mit dem man auch die Band kurz und knapp beschreiben könnte. BLACK TONGUE liegen irgendwo zwischen Deathcore, (Brutal) Death und Doom. Kombiniert mit dem schwer aggressivem Downtempo und lowesten Tuning, das möglich ist, hinterlassen die 4 einen ersten Eindruck, der atmosphärischer und dunkler nicht sein könnte. 

Unscheinbar aber bedrohlich wirkend beginnt das Album mit "Plague Worship", man merkt das tiefe Tuning der Gitarren und wie viel die Band damit spielt von Beginn weg. Ein Intro, das einen in den Bann zieht. Bis nach gut eineinhalb Minuten Alex Teyen anfängt zu schreien und man spätestens gegen Ende des ersten Songs weiß, diese Truppe harmoniert, macht Eindruck und wirkt höchst professionell. Weiter geht's mit Aggression und Dunkelheit, der unüberhörbare Doom-Einfluss gibt dem Deathcore eine neue mir bis jetzt unbekannte Note, die durchaus nicht nur den 0815 Coretypen überzeugen kann. Ich hätte gern ein Kind von Alex' Stimmbändern. Wie eine Höhle, die anfangs klein und unscheinbar wirkt, entwickelt sich "The Unconquerable Dark" zu einem Riesending, wird ausgereifter, gefinkelter und atmosphärischer. Die Texte gehen von Schizophrenie über Wut bis Depression, angepasst an das Image der Band und das Songwriting. Der Vocalist zeigt, wie hoch sein Level ist und die Instrumente unterstützen gekonnt. 

Dann kommt einer meiner Lieblingstracks, nämlich "Vermintine" mit Eddie Hermida von SUICIDE SILENCE, meiner Meinung nach ein Meisterwerk und der stärkste Song nach "I'm So Tired Of Sighing, Please Lord Let It Be Night" der mit einem Höchstmaß an Vocaltechnik auftrumpft, aber sind wir uns ehrlich: Eddie >> Alex Teyen, wobei der geflüsterte Teil vom letzten Song und dem Übergang extrem geil ist...Ach scheiß drauf, beide Songs sind unglaublich, das Album ist eine Mona Lisa des Deathcores. "A Pale Procession II: Death March", "The Masquerade", "Young Gloom" und und und müssen live so geil kommen, dass man nur zerstören kann, ich bin gespannt ob es demnächst einen Wien-Gig gibt. Ich wär dort. 


Man könnte jetzt abschließend sagen, dass das dauernde Downtempo einem auf den Sack geht, es ist neu und gewöhnungsbedürftig, aber es ist perfekt inszeniert und umgesetzt. Auch wenn man nur anfängt zu denken: "Mann, das klingt ja so wie das Vorherige", kommt der Kniff, der einen zum Weiterhören zwingt. Ja. Zwingt. Ich hype nicht gerne, aber diese 5 Sterne sind verdient. 

Ich werde euch jetzt nicht ohne dem Lyricvideo zu "L'Appel Du Vide" gehen lassen: 

 


Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Gabriel Aigner (27.08.2015)

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