Ivanhoe - 7 Days

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VÖ: 16.10.2015
Bandinfo: IVANHOE
Genre: Progressive Metal
Label: Massacre Records
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Lineup  |  Trackliste

Mit IVANHOE veröffentlicht dieser Tage die vermutlich dienstälteste Prog-Combo (bald 30 Jahre aktiv) ihr zwischenzeitlich siebentes Studioalbum, welches (Nomen est omen!) auf den Namen "7 Days" hört. Das Besetzungskarussell bei IVANHOE hat sich wie schon bei den Vorgängern weitergedreht, so wurden die kurz nach dem Release des letzten Studioalbums "Systematrix" ausgeschiedenen Mischa Mang und Matthias Biehl durch Alexander Koch (Vocals) und Rob Kudlek (Drums) ersetzt. Beide stießen zunächst als Live-Ersatz für die ausgeschiedenen Musiker zur Band und blieben IVANHOE später als fixe Mitglieder erhalten.

Eines gleich vorweg: Von den Besetzungswechseln merkt man musikalisch kaum etwas - IVANHOE stehen weiterhin für hochwertige, progressive Musikkost - irgendwie eine Mischung aus DREAM THEATER und PINK FLOYD, wenn man einen schnellen Vergleich benötigt. Für "7 Days" sollte man sich allerdings etwas Zeit nehmen, denn das Album braucht viel Zeit um sich zu entwickeln und fordert eingehende Beschäftigung seitens des Hörers. In manchen Bereichen verzetteln sich IVANHOE auch ein klein wenig in allzu ausladende Strukturen, sodass es einem mitunter schwerfällt bei der Stange zu bleiben. Zum Nebenherhören ist "7 Days" somit keinesfalls geeignet, braucht, ja, fordert das Album doch durch seine komplexen Strukturen geradezu vehement intensive Auseinandersetzung ein.

IVANHOE kreieren auf "7 Days" eine düstere, nahezu bedrohliche Atmosphäre, die sich vor allem in Titeln wie dem vielschichtigen, Gänsehaut kreierenden "Last Warning" zeigt. Diese Grundstimmung zieht sich durch das komplette Album, seien das nun Songs wie das nachdenkliche, fast traurig wirkende "Light Up The Darkness" mit seinem etwas bluesigen Einschlag, oder das abwechslungsreiche, von vielen Tempowechseln durchsetzte "The Great Admit". Auch im instrumentalen Bereich zeigen IVANHOE was sie drauf haben, wie beispielsweise der Opener "Alert" zeigt, und selbst auf dem balladesken Parkett ("Innocent") geben die Deutschen eine sehr gute Figur ab. Abgerundet wird das Ganze durch das vorab veröffentlichte "Overrun", dessen zwischen wahnhafter Psychedelik und realer Bedrohlichkeit pendelndes Video für einen Hingucker sorgt.

"7 Days" ist ein hochwertiges Album, das vor allem durch seine musikalische Qualität besticht und überdies auch mit einer astreinen Produktion aufwarten kann. Leider ist das Scheibchen in manchen Belangen auch sehr sperrig geraten, was den Zugang etwas erschwert und für manche möglicherweise ein Ausschlusskriterium darstellt. IVANHOE bieten keine leichte Kost, sondern werfen dem Hörer vielmehr einen schweren Brocken zu, den es erst einmal zu handhaben gilt. Für den Prog-Liebhaber bietet "7 Days" so ziemlich alles was man braucht in hoher Qualität - bei einer Abneigung gegen verkopfte Musik sollte man sich eher leichterer Kost zuwenden.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Anthalerero (11.10.2015)

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