Human Desolation - Mind Grind Paradigm

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VÖ: 11.09.2015
Bandinfo: Human Desolation
Genre: Progressive Death Metal
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste

Noch eine Melodic-Death-Metal-Band aus Schweden? Ja, warum eigentlich nicht?

HUMAN DESOLATION sind eine Art Konzeptband. Wie sie selbst in einem Promovideo auf YouTube erklären, steht jedes Bandmitglied stellvertretend für eine Klasse in der Gesellschaft. Als diese Gesellschaft zusammenbricht finden sich die fünf zufällig und entscheiden zusammen zu bleiben, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen.

Mit ihrer Musik wollen HUMAN DESOLATION nach eigenen Aussagen die Menschheit vor dieser möglichen Zukunft warnen. Nette Idee...

„Mind Grind Paradigm“ ist das erste Full-Length-Album der 2008 gegründeten Band.

Gleich die Einleitung kündigt das Nachfolgende an, denn diese extra dramatischen Intros mit Geräuschen von Krankenhausgeräten kennt man ja bereits. Und auch wenn „Afterlife“ eher überrascht, da man sich nach eben so einem klischeehaften Anfang danach nicht wirklich einen so soliden und interessanten Song erwartet hätte, so bestätigen die darauffolgenden Nummern wie „Madworld“ die Warnsignale, die das Intro in einem hervorruft. Wobei man sagen muss, dass auch hier trotz der 08/15-Riffs gut gearbeitet wurde. Solider schwedischer Melodic Death Metal eben, den man aber natürlich schon oft genug in besserer Form gehört hat.

In der ersten Hälfte erinnert mich die Grundstimmung der Songs auch ein wenig an „Origin“ von den Grazern UNDER DESTRUCTION.

Im späteren Verlauf des Albums überraschen HUMAN DESOLATION aber immer mehr. Die Musik wird immer eigenständiger, erwachsener und dabei auch ein wenig progressiver. Es wirkt fast so, als hätten sie „Mind Grind Paradigm“ in der Reihenfolge geschrieben, wie es zu hören ist und als ob sie mit der Zeit immer besser geworden wären. „Flow“ und „Judgement Pathos“ sind um einiges besser als die ersten paar Nummern und lassen echt aufhorchen.

Melodic Death Metal also, und das Album verspricht von Anfang an weniger als es am Ende hergibt. Sollte es bei HUMAN DESOLATION aber in Zukunft so weitergehen, wie sie sich am Ende von „Mind Grind Paradigm“ präsentieren, so freue ich mich bereits auf ihre nächste Veröffentlichung.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Phillipp Annerer (03.11.2015)

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