TRIDDANA - The Power And The Will

Artikel-Bild
VÖ: 11.12.2015
Bandinfo: TRIDDANA
Genre: Power Metal
Label: Power Prog
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Heute kann ich euch ein Überraschungs-Album vorstellen. Nein, nicht, weil es gleich in Geschenksverpackung geliefert wird, sondern weil der Sound für eine Band aus Argentinien sehr überraschend klingt. Ich hatte ja schon einige Südamerikaner am virtuellen Plattenteller, aber noch nie mit der Richtung Folk/Power Metal. Dudelsack und Flöte vermutet man in Schottland, Irland oder im hohen Norden Europas. Dass heißblütige Südamerikaner damit umzugehen wissen, ist mir neu. Jedoch muss ich sagen, dass diese Stilrichtung nicht nur die Europäer beherrschen, sondern auch TRIDDANA auf ihrem neuesten Werk “The Power & The Will”.

Wobei der Name TRIDDANA seinen Ursprung wirklich in Europa hat, nämlich beim irischen Wort „troideanna“, das „Kampf“ bedeutet. Irische oder Schottische Folk-Musik webt sich somit nicht ganz unbegründet durch die powervollen Mittelaltersongs. Die Klänge, die sich durch die Stücke ziehen, erwecken in einem den Wunsch in einer ehrwürdigen Burg vor einem großen Feuer zu sitzen, das Trinkhorn zu schwingen und mit den Musikanten mitzusingen (der Metal-Fan darf natürlich auch grölen, zumindest ab einem gewissen Bierpegel ist das sowieso Standard) oder – als Mädel – mit dem langen Kleid fröhlich ums Feuer zu tanzen.

Vom Stil her geht es ein bisschen Richtung ELVENKING oder ELUVEITIE, aber doch mit markantem, eigenständigem Einschlag, der hier vor allem Power Metal heißt, sowie auf den markanten Vocals fußt. Liebhabern dieser Musikrichtung kann ich nur empfehlen, in das Album reinzuhören. Ist ganz einfach, weil zwei Songs vom neuen Album findet man schon offiziell im Netz: den Opener „Shouting Aloud“ und „Death Blow“.

Ersterer beginnt vom ersten Takt an mit Dudelsack und geht rasch über zu einer Kombination aus heavy Riffs mit Dudelsack-Tönen in harmonisch-gelungener Abwechslung. Die eingängigen Refrains lassen sich schnell mitsingen und von einer Minute zur anderen ist man auf diese Folk-Mischung eingestimmt.

Weniger mit fettem Bass und fetzigem Sound, der sich in die Gehörgänge stampft (wie bei „When The Enemy’s Close“) sondern vielmehr mit ruhigerem, klassischen Mittelalter-Feeling punktet „Death Blow“.

In diesem Wechsel von Power, Mittelalter oder reinen Instrumental-Songs geht es weiter. Besonders hervorstechend finde ich die Lieder, die aufgrund des runden Songwritings und der harmonischen Vocals sehr eingängig und dadurch fast schon massentauglich sind. Eines dieser Stücke ist „Echo Through The Days“ aber auch „Becoming“ ist nicht ohne. Wiederum in eine andere Richtung geht „Awakening“, ein reines Instrumental-Stück. Hier spielt jedoch nicht der Dudelsack die erste Geige, sondern das Piano. Das Arrangement mit orchestralen Tönen und einer Gitarre sowie einem Dudelsack, die sich die Lead-Parts teilen, findet man auch nicht alle Tage. Da haben sich die Jungs schon einiges einfallen lassen.

Fazit: die Vielfältigkeit und bunte, mittelalterlich-fröhliche Abwechslung, die die Songs von TRIDDANA bieten, sind es auf jeden Fall Wert, im Detail angehört zu werden, und aufgrund der sanfteren Gangart mancher Songs, kann man sie auch mal einem Nicht-Metal-Fan zumuten, zum Beispiel beim Autofahren oder der Silvester-Party.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (15.12.2015)

ANZEIGE
ANZEIGE