Cil City - Red Ocean

Artikel-Bild
VÖ: 07.11.2015
Bandinfo: Cil City
Genre: Hard Rock
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste

Eine österreichische Hard-Rock-Band mit Frau an der Front und Stilrichtung AC/DC? Klingt interessant. „Frau an der Front“ wird in diesen Tagen ja zumeist gleichgesetzt mit "Female Fronted" = Gothic- oder Symphonic Rock mit Opern-Trällerliese am Mikrofon. Bei CIL CITY kann man schon nach den ersten Takten sagen, dass die Band diesem Klischee mit Sicherheit NICHT entspricht. Sängerin Deniz überrascht mich mit ihrer 80er Rock-Röhre á la Alannah Myles. Den jüngeren Lesern mag diese Dame vielleicht nichts sagen, denen dürfte eine Lzzy Hale bekannter sein, wobei der Vergleich aber nicht so passend ist, wie bei Deniz und Alannah.

Der klassische Hard Rock bzw. Rock der Österreicher mit dem groovigen Sound, den fetten Bässen und eingängigen Riffs ist eine wohltuende Abwechslung im Vergleich zu vielen anderen Newcomern. CIL CITYs Musik ist breitentauglich und klingt für mich vor allem nach Party und abfeiern. Jedes Biker-Fest kann sich über eine solche Band freuen, aber auch jede andere Rock-Party, denn die CIL CITY-Songs klingen allesamt nach gutem Material für einen Live-Auftritt.

Ein paar interessante Informationen gibt es zur Entstehung von CIL CITY:
Zwei begeisterte Konzertbesucher (Volker und Hal) wollten ihre Lieblingsmusik von AC/DC nicht nur in Konzertpausen hören, sondern hatten das große Bedürfnis nach einem Live-Erlebnis. Rasch war eine Band mit gleichen Interessen beisammen, es fehlte nur mehr ein passabler Sänger, jemand, der Bon Scott und Brian Johnson Ehre erweisen würde. Und dann lief ihnen Deniz über den Weg. Die Band war perfekt, denn wo steht geschrieben, dass man AC/DC mit einem männlichen Sänger covern muss?
Nach einigen Konzerten als AC/DC-Coverband begann man 2014 eigene Songs zu schreiben. Der Erstling „One Hot Minute“ wurde im September vorgestellt und kam beim Publikum sehr gut an. Aufgrund des Erfolgs wurden weitere Songs komponiert und die waren so gut, dass es die junge Band 2015 ins Finale des österreichischen Bandcontests „Local Heroes“ schaffte, was ihr weitere Auftritte ermöglichte. Die neuen Stücke wurden schließlich im Studio aufgenommen, das Endergebnis ist das nun vorliegende Werk „Red Ocean“.

Die elf Nummen sind klassisch-erdiger, energiegeladener Rock bzw. Hard Rock. Natürlich ist der enge Konnex zu AC/DC unverkennbar bzw. die Begeisterung für knackigen, ein wenig dreckigen, in die Beine fahrenden Biker-Rock. Die Riffs von CIL CITY bekommt man nicht aus dem Ohr, der fette Bass dominiert wo immer es passt und Deniz' Stimme rundet mit dem leicht rauen Anteil die musikalische Ausrichtung perfekt ab.

Anspieltipps:

„Back Off“, mit diesem urig-erdigen Rock-Rhythmus, der herrlich retro und nicht aus dem Ohr zu kriegen ist.
"Fireball“, mit seiner Einstiegs-Gitarren-Attacke und den leicht lasziven Vocals, die runtergehen wie Öl.
Das ruhigere, emotionelle „Sad“, wo es wie bei vielen Liedern dieser Art um eine gescheiterte Liebe geht. Trotzdem ist der Song nicht schmalztriefend langsam, sondern der Rock-Anteil überwiegt.
Abschließend noch der Mitstampf- bzw. Mitklatsch-Song „Champions“, der garantiert ein Renner auf der Live-Bühne ist.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (02.01.2016)

WERBUNG: Hard
ANZEIGE
ANZEIGE