Midnight Callings - Pilgrims of the Black Hole

Vier Jahre nach dem selbstbetitelten Debüt kommt nun das zweite Album „Pilgrims of the Black Hole“ der deutschen Black Metal Band MIDNIGHT CALLINGS. Am Konzept hat sich dabei wenig geändert: Layout, Sound und Hintergrundinformationen werden so fortgesetzt wie bereits auf dem Erstlingswerk. Wer genau hinter dem Projekt steckt, bleibt verborgen und weitere Infos kann man nur über das Label „Into Dungeons Records“ erfragen.

Wieder ziert das Cover eine Szene aus dem Stummfilm von 1924, „Die Nibelungen“. Auch Soundmäßig knüpft das Album direkt an seinem Vorgängern an: sphärischer, rauschender Black Metal. Doch unterscheidet sich MIDNIGHT CALLINGS von anderen Keller-Black-Metal-Bands. Während des gesamten Klangerlebnisses macht sich eine beklemmende Atmosphäre dunkler Trance bemerkbar, das ganze Werk wird dabei auf dem beiliegenden Flyer treffend als „interstellar Black Metal wayfare“ bezeichnet.

Die insgesamt nur vier Songs, jeweils ca. zehn Minuten lang, wechseln zwischen langsamen Parts und treibenden Blastbeats. Dabei gibt es eher wenig Abwechslung, die machen aber die dunklen Riffs und die tranceartige Stimmung wieder vollkommen wett. Da stört es den Black Metal Fan auch wohl kaum, dass das Ganze relativ roh und primitiv daherkommt. Trotzdem sticht der Opener, der gleichzeitig Titeltrack ist, mit seinen unkonventionellen Melodien heraus und macht bereits einen großartigen Ersteindruck für das, was noch kommt.

Wer hier überproduzierten getriggerten Trend-Black-Metal vermutet, liegt eindeutig falsch. MIDNIGHT CALLINGS passen zwar in das derzeitige Schema obskurer Bands, gehen aber den traditionellen, exzentrischen Weg und der führt direkt in die Dunkelheit.