WITCHCRAFT - Nucleus

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VÖ: 15.01.2016
Bandinfo: WITCHCRAFT
Genre: Psychedelic Rock
Label: Nuclear Blast GmbH
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Irgendwie ist der Magnus Pelander schon ein richtiger Wunderwuzzi! Der egozentrische Schwede braucht zwar immer elendslang um mit neuem Material um die Ecke zu kommen, wenn WITCHCRAFT, die im Übrigen von Pelander mittlerweile rein als Projekt betrachtet werden, dann aber neues Material veröffentlichen, bleibt dem geneigten Doom/Psychedelic-Weirdo regelmäßig das Essen im Halse stecken.

So ist auch der neueste Streich „Nucleus“, der mit komplett neuer Mannschaft eingetütet wurde, so etwas wie die Blaupause des nicht angepassten, des rebellischen, aber doch immens zerbrechlichen Psychedelic-Rocks geworden. Ein Psychedelic-Rock der weder seine Doom-Wurzeln verleugnet, noch die Moderne außer Acht lässt. Allein mit dem fast 15 Minuten dauernden Titelsong ist Pelander der Süchtig-Macher des jungen Jahres gelungen und generell darf man schon jetzt attestieren, dass „Nucleus“ ohne Frage in zig Best-Offs Twothousand And Sixteen zu finden sein wird.

Das liegt nicht nur am kompositorischen Genie des Herrn Pelander, auch seine Stimme wird von Mal zu Mal klagender, verletzlicher, dennoch durchdringender, ja in seiner eigenen Art und Weise faszinierender. Da macht es dann auch nichts, dass der Beginn von „An Exorcism Of Doubts” eine knietiefe Verbeugung vor Tony Iommi geworden ist, denn Pelander transferiert das oft dominierende SABBATH-Riff ein ums andere Mal derart gekonnt in GRAVEYARD-inspirierte Wehklage-Rock-Töne, dass mir beim Hören die Gänsehaut nur so emporschoss.

Generell findet man auf „Nucleus“ keinerlei Schwachstellen: Das betörende, mit Querflöten bezirzende Intro, welches nahtlos in „Malstrom“ verknüpft wurde, lädt zu ersten Begeisterungstürmen ein und die enden erst im erneut epochal gehaltenen Rauskicker namens „Breakdown“ (Spielzeit 15:55), der das Wort Psychedelic in völlig neue, bis dato ungeahnte Höhen zu entführen vermag.

Magnus Pelander ist eines der wenigen musikalischen Genies auf diesem Erdball. Schon jetzt darf man den Schweden gerne in einem Aufwischen mit einem Devin Townsend nennen, obschon man die beiden Egozentriker von der musikalischen Seite so gar nicht vergleichen kann, ist Pelander der Titel Genius Musicus nicht abzustreiten.

Melancholic, Raging, Fragile, Melodic And At Times Noisy



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Reini (11.01.2016)

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