Jartse Tuominen - Untold Stories

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VÖ: 18.03.2016
Bandinfo: Jartse Tuominen
Genre: Rock
Label: MIG (Made In Germany) Music
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste

Er gilt als einer der besten Gitarristen Europas und ist Komponist zahlreicher Soundtracks für Film, TV und Werbung. Er arbeitete mit Top-Musikern wie JOE SATRIANI, JACKSON BROWNE und den DOOBIE BROTHERS, nur um einige zu nennen. Und er ist umtriebig mit seiner eigenen Band. Wer genau? Die Rede ist vom finnischen Gitarrero JARTSE TUOMINEN, der uns nun sein fünftes Album „Untold Stories“ präsentiert. Also, Studenten und Professoren der Gitarrenmusik, Analysten des Sounds und Finger-Gucker passt auf! Dieses Album könnte für euch sein.

Schon der Einstiegstrack „Extraordinary“, eine rasante Fusion Nummer hat mehr Schichten als ein Baumkuchen. Anspruchsvoll, abwechslungsreich und bestimmt keine leichte Kost. „Hybrid Fusion“ geht im ähnlichen Stil und Tempo weiter. Was hier und auch bei späteren Tracks auffällt, ist, dass die Gitarren hin und wieder auch den Weg freigeben, um ein anderes Instrument in den Mittelpunkt zu rücken. Hier zum Beispiel spielt die Percussion ein einfallsreiches und längeres Solo, in späteren Songs Piano bzw. Keyboard. „Mesa“ lässt das rasante instrumentale Gewusel dann etwas zurück und konzentriert sich nun doch mal größtenteils auf TUOMINENs Gitarrensound. „Time To Go“ und „Simppa Goes To Töysä“ ist reiner Kuschelkurs, GARY MOORE-Style. “Trouble Shuffle” mit seinem Swing reißt den Hörer wieder jäh aus der Schmusestimmung, nur um dann wieder mit „Untold“ in den Stehblues-Modus zu schalten. Feiner akustischer Einstieg, der in satte E-Gitarrenriffs übergeht, getragen von sphärischen Hammondorgeln. Soweit, so abwechslungsreich. Aber nun ist es leider so, dass ich mich bei „Nine Lives“, „Yeah Right“ und „Farewell“, den letzten drei Tracks auf dem Album doch fragte: „Moment mal! Hab ich das nicht schon früher gehört?“ Und das ist leider der Knackpunkt auf „Untold Stories“: Die Songs klingen irgendwann dann so ähnlich, dass der eine quasi im anderen verschmilzt. Der Wiedererkennungseffekt fehlt.

Fazit: Ohne Zweifel ein glatt produziertes Album, das so manch gitarrentechnisch orientiertes Herz höher schlagen lässt. Stil und Richtungswechsel, mutiges Mischen von Fusion, Prog, ein bisschen Latino, Swing, Blues und Rock’n Roll sorgen für Abwechslung – anfangs auf jeden Fall. Allerdings ist „Untold Stories“ für die breite Masse wohl eher schwierigere Kost.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Betti Stewart (20.03.2016)

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