Obscenity - Retaliation

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VÖ: 27.05.2016
Bandinfo: OBSCENITY
Genre: Death Metal
Label: Kolony Records
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Lineup  |  Trackliste

OBSCENITY sind eine der dienstältesten Deutschen Death Metal Bands und so ziemlich jeder Todesjünger sollte schon einmal von den Niedersachsen gehört haben. Das letzte Album "Atropied In Anguish" ist jetzt auch schon wieder vier Jahre alt und da mir dieses Album richtig gut gefiel, bin ich nun umso mehr gespannt wie "Retaliation" ausgefallen ist.

Großartig verändert hat sich ja oberflächlich betrachtet auch auf Album Nummer Neun nicht viel. OBSCENITY sind über die Jahre immer ihrem Stil treu geblieben. Dies bedeutet im Klartext, dass der Hörer schnörkellosen, brutalen Death Metal serviert bekommt. Viele Blasts, groovige Parts und einige technischere Riffs werden routiniert aus den Boxen geballert. Doch bei genauerer Betrachtung fällt auf das mit Tobias Müller ein neuer Mann am Mikro seine Stimmbänder quält. Leider ist dies auch bereits ein Schwachpunkt auf "Retaliation". Zwar ist der gute Mann sehr bemüht und röchelt schön tief im Keller herum, allerdings besaß sein direkter Vorgänger wesentlich mehr Abwechslung in seiner Stimme, konnte die Texte perfekt betonen und harmonierte mit der Musik, als wären seine Growls ein weiteres Instrument. Musikalisch hat sich ja, wie bereits erwähnt, nicht viel verändert und das kann man getrost schon als Tradition bezeichnen bei OBSCENITY. Allerdings will das neue Material einfach nicht so richtig zünden. Dies liegt meines Erachtens zum Großteil am Sound von "Retaliation", ist dieser doch etwas dünn ausgefallen. Mir gefiel an dieser Band unter anderem gerade ihr fetter Sound immer sehr gut, doch diesmal fehlt da einfach etwas und das finde ich richtig schade, denn die Songs sind ja echt gut, allerdings vermögen sie bei mir nicht die gewünschte Wirkung erzielen. Das klingt jetzt alles ziemlich negativ, doch es ist eher nörgeln auf hohem Niveau mit der Hoffnung, dass beim nächsten Album wieder eine Steigerung auszumachen ist.

Für Fans der Band ist "Retaliation" wahrscheinlich nicht das stärkste Album in der Karriere der Niedersachsen und Neueinsteiger sollten sich wohl auch eher das Vorgänger-Album besorgen - aber ein solides Stück Death Metal haben sich OBSCENITY dennoch aus dem Ärmel geschüttelt.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Manuel Ennser (29.06.2016)

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