VENEREA - Last Call For Adderall

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VÖ: 29.04.2016
Bandinfo: VENEREA
Genre: Punk Rock
Label: Dirty Six Records
Lineup  |  Trackliste

Ja so war das früher: wer in den 90er Jahren Teenager war, verlor seine Unschuld zu GUNS’N’ROSES („November Rain”) und der darauf meist folgende Liebeskummer wurde mit VENEREA verarbeitet („Love Is A Battlefield Of Wounded Hearts“).

Die Helden der verletzten Herzen, die nie so ganz aufgelöst aber auch nie so ganz aktiv waren (das letzte Album „Lean Back In Anger“ ist auch schon ein paar Jährchen her), kehren mit dem Paukenschlag „Last Call For Adderall“ wieder auf die große Skatepunk-Bühne zurück.

Und es ist erfrischend, in Zeiten monetär begründeter Reunions und liebloser Best-Of-Veröffentlichungen ein Album einer langgedienten Band in die Hände zu bekommen, die noch das alte Feuer antreibt.

So könnte sich „Last Call For Adderall” (bis auf den mittlerweile deutlich besseren Sound) nahtlos in die Reihe der teilweise grandiosen früheren Veröffentlichungen der Schweden einfügen. Hier wird alles richtig gemacht, was Skatepunk so ausmacht: schnelles, melodisches Riffing, Mitsing-Refrains, epische Chöre, politisch-brüderschaftlich-junggebliebene Texte…

Auf der ganzen Scheibe ist kein einziger Schwachpunkt vorhanden, VENEREA setzen alle Stilmittel gekonnt und passend ein, ob es die „Ooooh“-Chöre sind („Going Home“), Mitsing-Refrains („Not My Country“) oder geile Gitarrenleads („A Bigger Man“), in den besten Fällen alle gleichzeitig („Now You’re Gone“).

Die Jungs wechseln im Laufe des Albums zwischen eher Text- und Refrain-getragenen Hymnen („Going Home“, „Raising My Game“, „Now You’re Gone“, „A Bigger Man“) und eher rifflastigen Krachern („I’m Waiting For Her To Kill Herself“, „Vicious Circle“, „Enemies Of The Alliance”). Gekonnt eingesetzte Elemente wie eine Kirchenorgel („Now You’re Gone”) oder eher metal-lastige Parts (das Intro von „Going Home“) bringen dabei noch zusätzliche Abwechslung ein.

VENEREA haben im Laufe ihrer doch schon langen Karriere nie ganz den Status bekannterer Kapellen wie MILLENCOLIN erreicht – es wäre den sympathischen Schweden zu wünschen, diesen eigentlich verdienten und überfälligen Status mit dem starken „Last Call For Adderall“ endlich zu erlangen.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Luka (29.04.2016)

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