GLORIOR BELLI - Sundown (The Flock That Welcomes)

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VÖ: 06.05.2016
Bandinfo: GLORIOR BELLI
Genre: Black Metal
Label: Agonia Records
Lineup  |  Trackliste

GLORIOR BELLI, der Ruhm des Krieges. Wenn man nach Betrachtung des genreuntypischen, doch innovativen CD-Covers zwar noch nicht zwingend von harten Klängen ausgeht, so erschließt sich einem der musikalische Inhalt spätestens beim Bandnamen: es muss irgendwas Hartes, Brutales oder Extremes sein. Außerdem haben wir es hier mit Franzosen zu tun. Welche musikstilistische Schublade werden wir also öffnen? Vielleicht jene für Extremes? Die 2002 formierten, schon mal als "Bluesy Doom-Sludge" bezeichneten Franzosen legen bei "Sundown (The Flock That Welcomes)" den Schwerpunkt eindeutig wieder auf Black Metal. Zum Beispiel wurde der Stoner Rock-Anteil vom 2011er-Output "The Great Southern Darkness" größtenteils in der Wüste vergraben und durch eine gute Portion Punk/Sludge ersetzt. GLORIOR BELLI wird durch Gründungsmitstreiter Infestvvs, der momentan alle Waffen (Instrumente) alleine gebraucht, geführt. Lasst uns mit ihm in dieser Wüste in den Krieg ziehen:

Der Opener "Lies-Strangled Skies" gibt schon mal den Marschtakt vor: Ein typisch blackiger, Blast-getriebener Panzerbrecher, von melodiösen Leads durchzogen. Auf ähnliche Weise geht es auf "World So Spurious" weiter. Bei "Lies-Strangled Skies" erreichen wir aber schon den ersten doomigen Sludge-Vorposten. Blues wird hier keiner gespielt, Black Metal jedoch auch nicht mehr. Stimmlich klingt es fast so, als hätte sich der gute alte Lemmy (R.I.P.) eingefunden. "Thrall Of Illusion" verjagt den alten Haudegen aber sogleich und treibt uns mit einer gekonnten Mischung aus melodiösem Schwarzmetall und Sludge tiefer in die Wüste. Beim Titelsong werden wir von brutalen Blasts förmlich erschlagen und wir erleben einen dystopischen, tiefschwarzen Sonnenuntergang in einem äußerst markanten Chorus (siehe/höre Lyric Video unten). Die folgenden "Satanists Out Of Cosmic Jail" und "Upheaval In Chaos Waters" klingen bei weitem nicht so seltsam bzw. kosmisch, wie die Titel verlautbaren, sondern eher so, wie rasante Tremolo-Riffs mit Black Metal-typischen Drums und Gekeife eben klingen. Der Closer "We Whose Glory Was Despised" führt uns dann noch in melodiös-melancholische Gefilde, die mit einem wüstenartigen Stoner-Rock-Bass unterlegt sind. Der Krieg ist zu Ende, die Sonne ist untergegangen.

 

Captain’s Empfehlung:

GLORIOR BELLI schaffen es Black Metal zu machen, ohne auch nur ansatzweise in das Fettnäpfchen namens Klischee zu purzeln. Wir haben unsere Schublade daher gefunden: Avant-Garde Black Metal. Ja, Franzosen können einfach keinen normalen / trven Black Metal machen. Luziferseidank.

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Captain Critical (03.05.2016)

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