JADED HEART - Guilty By Design

Artikel-Bild
VÖ: 22.04.2016
Bandinfo: JADED HEART
Genre: Hard Rock
Label: Massacre Records
Lineup  |  Trackliste

Nachdem mir die vergangenen zwei Scheiben mit "Common Destiny" und "Fight The System" kaum bis gar nicht gefallen haben, lag für mich persönlich ein großer Druck auf der neuen Platte "Guilty By Design". Design ist hier ein gutes Stichwort, denn so könnte das Cover Artwork auch gut und gerne ein Shirtmotiv für Ed Hardy darstellen...was man in der Form aber durchaus positiv werten darf! Auch das Besetzungskarussell hat sich leider mal wieder gedreht. Axel Kruse wurde an den Drums von Bodo Stricker abgelöst und Keyboarder Henning Wanner ist komplett raus, einen neuen Mann an den Tasten gibt es nicht. Dafür hat man sich mit Masahiro Eto einen zweiten Gitarrisen ins Boot geholt, der das gute Standing in Japan sicherlich weiterhin pushen wird!

Musikalisch bleibt aber eigentlich alles beim Alten, was der Opener "No Reason" auch sofort unter Beweis stellt. Keyboards sind im Übrigen nach wie vor zu hören, aber mir sind keinerlei Infos bekannt, wie genau die Band das gehandhabt hat. Fakt ist, dass mir "No Reason" endlich wieder richtig viel Spaß bereitet, denn auch wenn die vergangenen zwei Platten stilistisch nichts verändert haben, so fehlte ihnen letztlich doch der letzte Punch, um bei mir einen Treffer landen zu können. Das neue Werk schafft genau das, was mich z.B. 2009 so sehr an "Perfect Insanity" zu begeistern wusste. Auch "Godforsaken" bildet hier keine Ausnahme und setzt konsequent das fort, was der Opener bereits in die Wege geleitet hat. Teils aggressive Vocals seitens Johan Fahlberg und trotzdem eine extrem melodische Komponente, die den Catchy-Faktor nach wie vor aufrecht erhält. Einen ganz dicken Ohrwurm beschert dem Hörer sicherlich das vom Tempo her etwas gedrosselte "Seven Gates Of Hell", das diesbezüglich auch direkt zu Beginn quasi seine Hosen fallen lässt und uns in Ansätzen den gelungenen Refrain offenbart. Das balladesk gehaltene "Remembering" wirkt durch sein prägnantes Riffing zwar ironischerweise wie eine Popnummer der letzten Jahre ("Primadonna Girl", traurig genug, dass ich sowas "kenne"), findet aber dennoch einen guten Spagat zwischen Schmalz und einer ordentlichen Portion Energie. Fast schon böse klingt die Nummer "Watching You Die", aber was will man von so einem Titel auch sonst erwarten? Neben altbewährten Mitteln streuen JADED HEART hier auch immer wieder nette Variationen ein, die dem Album als Gesamtes sehr gut tun. Die Hymne des Albums kristallisiert sich meiner Meinung nach aber ganz klar mit "So Help Me God" heraus, denn das Teil geht sofort ins Ohr und repräsentiert genau das, wofür JADED HEART schon seit Urzeiten stehen: Knackigen Melodic Metal mit einem Spritzer Hard Rock. Selbst die Bonustracks fügen sich nahtlos ins Geschehen ein und insbesondere der Rausschmeißer "My Farewell" leistet hier großartige Arbeit. Gerade die Strophen grooven unfassbar fett und animieren den Hörer quasi dazu, den Repeatbutton nach Ablauf des Albums zu missbrauchen.

So tun die Besetzungswechsel "Guilty By Design" keinen Abbruch und schaffen viel eher eine Option, JADED HEART wieder mit frischem Wind nach oben zu katapultieren, denn in meinen Augen waren die vergangenen zwei Werke maximal solide Kost, die man schnell wieder vergessen hat. Das neue Werk gestaltet sich einerseits dynamisch und punktet andererseits an jeder Ecke und Kante mit oldschooligen Elementen, die gekonnt in Szene gesetzt worden sind. Für mich als langjähriger Begleiter der Jungs endlich mal wieder ein ordentliches Stück Musik, das mir von vorn bis hinten zu gefallen weiß!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Sonata (01.05.2016)

WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE