Visions Of Atlantis - Old Routes - New Waters

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VÖ: 29.04.2016
Bandinfo: VISIONS OF ATLANTIS
Genre: Symphonic Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

Im Jahre 2013, einige Zeit nach dem Release des fünften Studioalbums "Ethera", gaben VISIONS OF ATLANTIS bekannt, dass der Großteil der Band getrennte Wege gehen würde. Mit dem Gründungsmitglied Thomas Caser als vorübergehend einzigem verbleibenden Bandmitglied wähnte man die österreichischen Symphonic-Metaller schon am Abgrund. Doch mit der Rückkehr dreier weiterer Gründungsmitglieder an Gitarre, Bass und Keyboard sowie einer neuen Sängerriege, bestehend aus DRAGONY-Fronter und Stormbringer-Redaktionseinhorn Siegfried Samer und der zum damaligen Zeitpunkt bei SERENITY in Lohn und Brot stehenden Clementine Delauney, formierte sich die Band noch im gleichen Jahr neu und absolvierte in dieser Besetzung wieder Live-Auftritte.

Nun gibt es nach drei Jahren auch wieder etwas Neues von VISIONS OF ATLANTIS - wobei, so ganz neu ist "Old Routes - New Waters" auch nicht, wie schon der Titel als Hinweis erkennen lässt. Für die vorliegende EP haben VISIONS OF ATLANTIS einige ihrer Klassiker aus den früheren Bandjahren in der aktuellen Besetzung neu eingespielt. Nur einer der Titel, nämlich "Seven Seas" vom 2007 erschienenen Album "Trinity", hat dabei weniger als zehn Jahre auf dem Buckel.

Mit gleich drei Titeln ist das 2004er-Album "Cast Away" vertreten - "Winternights" unterscheidet sich dabei in der Neuaufnahme kaum vom zwölf Jahre älteren Original während bei "Lost" im Vergleich zur alten Variante die weiblichen Vocals von Clementine deutlich präsenter ausfallen. Eine deutliche Aufwertung hat in meinen Augen "Last Shut Of Your Eyes" erhalten, das insgesamt in der Neuaufnahme ein wenig härter wirkt und auch stimmlich durch die klarere Intonation von Siegfried im Vergleich zum damaligen Sänger Mario Plank zu überzeugen weiß.

Etwas mehr gefeilt hat man an "Lovebearing Storm" vom Debüt "Eternal Endless Infinity", das mit einem Plus an eineinhalb Minuten Spielzeit aufwarten kann. Hie und da wurden die Arrangements ein wenig ausgedehnt, obwohl man sich wenig überraschend weitestgehend treu an das 2002 veröffentlichte Original hält - dafür hat die aktuelle Produktion aber auch deutlich mehr Pfeffer im Arsch. Ähnlich wie schon bei "Winternights" gibt es auch bei "Seven Seas", bis auf die neuen Stimmen, wenige Unterschiede in der Neuaufnahme auszumachen.

Stellenweise hat man, wenn man zu den langjährigen Verfolgern von VISIONS OF ATLANTIS zählt, doch noch immer die "alten" Stimmen, speziell jene von Langzeitsänger Mario Plank, im Hinterkopf, dennoch kommt man nicht umhin zu bemerken, dass sich hier ein harmonisches Lineup gefunden hat, das den langdienenden heimischen Symphonic-Dampfer zurück zu alter Stärke führen kann. Zwar merkt man an einigen Stellen, dass die Songs ursprünglich für andere Vokalisten geschrieben wurden, da Siegfried in einigen Passagen etwas gepresst klingt und auch Clementine in einem Titel nicht so ganz mit der Melodik des Songs harmoniert, dennoch ist die EP eine äußerst gelungene Bestandsaufnahme einer Band, die durch große personelle Veränderungen ging. Und so nebenbei ist sie auch noch ein verdammt guter Appetizer auf hoffentlich in Bälde kommendes neues Material von VISIONS OF ATLANTIS!



Ohne Bewertung
Autor: Anthalerero (12.05.2016)

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