Hatebreed - The Concrete Confessional

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VÖ: 13.05.2016
Bandinfo: HATEBREED
Genre: Hardcore
Label: Nuclear Blast GmbH
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Auch wenn man es HATEBREED und vor allem Fronter Jamey Jasta gerne vorwirft: Stillstand ist für die amerikanische Hardcore-Einheit keine Option, die von besonders großer Dauer ist. Das zeigt auch schon der Opener "American Dream" des brandneuen Werks "The Concrete Confessional", der die metallischen Einflüsse des livestarken Quintetts besonders stark herauskehrt und dabei auch noch von einem enormen Thrash-Einschlag durchsetzt ist. Besser und mit mehr Schmackes kann man eine nigelnagelneue Veröffentlichung gar nicht einleiten, wenn man im Mitten-in-die-Fresse-Genre beheimatet ist und die immerzu präsenten Kritiker Lügen strafen oder zumindest ruhigstellen will.

Dass dieser Einstieg kein einmaliges Statement ist, beweisen HATEBREED infolgedessen in gewohnt souveräner Manier. Wirkliche Stilkorrekturen darf man natürlich nicht erwarten, aber im Vergleich zum ebenfalls schon deutlich metallischeren "The Divinity Of Purpose" haben die New Yorker den Metal-Kontingent nochmals um ein paar Prozente hochgeschraubt, was im ebenfalls thrashigen "In The Walls" und dem teils sogar melodischen "Slaughtered In Their Dreams" voll aufgeht und durch das stets rechtzeitig erfolgende Ablösen der typischen HATEBREED-Hardcore-Hymnen für frische Akzente sorgt.

Von diesen Hymnen haben die Herrschaften allerdings auch auf "The Concrete Confessional" wieder einige im Gepäck: Das größte Highlight ist dabei meiner Meinung nach "Something's Off", das mit fetten Gangshouts, seinem ordentlich röhrenden Bass und den einprägsamen Gitarren-Grooves ein hohes Live-Potenzial besitzt. Auf diesem Pfad bewegen sich auch "Us Against Us" und "Looking Down The Barrel Of Today", die zwar nicht ganz an den erwähnten Höhepunkt heranreichen, trotzdem aber amtlich aus der Soundanlage feuern und zukünftig im Bühnenrepertoire inbegriffen sein sollten.

Bemerkenswert ist übrigens auch, dass Jamey Jasta und HATEBREED es auch 22 Jahre nach der Gründung immer noch schaffen, ohne Clean Vocals oder sonstige Soundverwässerungen schmissige Hooks zu kreieren, mit denen sich ein vermeintlich gewöhnlicher Hardcore-Song wie "Remember When" trotz aller Härte sofort im Meatus acusticus, dem Gehörgang festsetzt. Dies und die obigen Pluspunkte in Betracht gezogen, ist es bei insgesamt 13 Songs auch vollkommen verkraftbar, ein bis zwei qualitativ nicht ganz Schritt halten könnende Songs wie "Walk The Knife" oder das zu banale "Dissonance" vorzufinden. Durch den derben Beatdown-Knüppel "Serve Your Masters" erfährt das neunte HATEBREED-Studioalbum aber einen mehr als nur würdigen Abschluss, der die berühmt berüchtigte verbrannte Erde hinterlässt.

Nach den zuweilen schwächelnden "Supremacy" und "Hatebreed" sind die Amis mit "The Concrete Confessional" und seinem Vorgänger also wieder in der Spur und eigentlich sogar auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Ein riesengroßer Hardcore-Fanatiker war ich zwar nie, aber gemeinsam mit ein paar erlesenen Vertretern dieser Gattung (checkt unbedingt POLAR aus) sind HATEBREED immer noch eine echte Macht, die ihr Werkzeug beisammen hat. Kaum ein Song schafft die Drei-Minuten-Hürde, aber genau darin liegt auch das Erfolgsgeheimnis der knackigen Kauleistenpolitur Marke HATEBREED, die auch im Jahr 2016 noch bestens wirkt. Bevor ich's vergesse: Geiles Cover, Herr Vasco!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Pascal Staub (08.05.2016)

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