KATATONIA - The Fall Of Hearts

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VÖ: 20.05.2016
Bandinfo: KATATONIA
Genre: Dark Rock
Label: Peaceville Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

1. Teil:

Es gibt ein Jubiläum zu feiern: KATATONIA bringen ihr mittlerweile zehntes Album heraus. “The Fall Of Hearts“ ist eine Eigenproduktion der Gründungsmitglieder Anders “Blakkheim“ Nyström und Jonas Renkse und wurde zum wiederholten Male vom schwedischen Multitalent Jens Bogren (OPETH, IHSAHN, DEVIN TOWNSEND) veredelt. Das trostlose Album-Cover stammt ebenfalls zum wiederholten Male aus der Feder des beliebten Travis Smith (ICED EARTH, BLOODBATH, OPETH). Als Ersatz für Langzeit-Drummer Daniel Liljekvist sitzt nun Daniel “Mojjo“ Moilanen hinter den Drums und Saiten-Vergewohltätiger Roger Öjersson (TIAMAT) verdrängt Per Eriksson. Laut Anders Nyström werden KATATONIA in dieser Besetzung ihre musikalischen Grenzen innerhalb der Metal Szene weiter ausdehnen und wollen gleichzeitig neue Fans aus dem gesamten musikalischen Spektrum gewinnen, wie es OPETH oder ANATHEMA schon vor ihnen getan haben. Ein weiteres Ziel ist es, den (überbewerteten) 2012er Vorgänger “Dead End Kings“ zu übertreffen – die 2013 veröffentlichte unplugged-Version “Dethroned and Uncrowned“ zählt dabei nicht als Maßstab, auch wenn sie nach eigenen Angaben eine entscheidende Rolle in KATATONIAs musikalischer Entwicklung spielt.

The Fall Of Hearts“ ist wider Erwarten keine Ode an die Freude, sondern vielmehr eine düstere Reise durch den öden, schwedischen Winter. Laut Promo-Text sind unsere Führer durch den Nebel glücklicherweise mit ausreichend Hoffnung ausgestattet, um eine bereichernde und äußerst ungewöhnliche Erfahrung zu garantieren – G Ä H N!

Warum ich so ins Detail gehe? Es gibt sonst einfach nichts Interessantes zu berichten. Die zwölf Songs dümpeln vor sich hin, Abwechslung findet man im Gegensatz zu den von OPETH geklauten Synthi-Effekten (“Old Heart Falls“) keine und die Besetzungswechsel gehen im Depri-Gedudel auch unter. So sollen musikalische Grenzen ausgedehnt werden? Obwohl, bei “Sanction“ gelingt das sogar ein wenig, allerdings mit unlauteren Mitteln: Rhythmik und Härtegrad des Songs könnten genauso gut von den schwedischen Kollegen von BLOODBATH stammen, außer, dass diese Jungs an ihren Instrumenten wesentlich versierter sind als KATATONIA und mit Nick Holmes zudem einen exzellenten Sänger vorweisen können. KATATONIA sollten solche Härteausflüge in Zukunft tunlichst vermeiden, wenn sie neue Fans außerhalb der Metal Szene gewinnen wollen. Besser, sie konzentrieren sich auf die Metal Szene, denn mit einem Langweiler wie “The Fall Of Hearts“ wird auch das schwer genug.

Traurig, aber KATATONIA sind nach wie vor ein seelenloser Klon ihrer selbst und reißen mit ihrer Jubiläumsscheibe sicher niemanden vom Hocker. Ich bin einfach nur froh, dass mich meine miserable Internetverbindung durch ständige Stream-Unterbrechungen vor gröberen Hörschäden infolge von Langeweile bewahrt hat. Da gönn ich mir jetzt lieber irgendeine CD von RUNNING WILD.


Bewertung: 1.0 / 5.0
(den einen Punkt gibts dafür, dass Schweden die geilsten Death-Metal-Bands aller Zeiten rausgebracht hat, z.B. MARDUK oder SABATON.)

Diebstahl bei OPETH?


2. Teil:

Solltest Du, lieber Leser, ein Fan von KATATONIA sein und – die Ruhe bewahrend – jetzt diesen Satz lesen, dann gratuliere ich Dir. Obige Zeilen könnten nämlich in dieser Form von jedem x-beliebigen Musikkritiker stammen, der mangels eigener Schöpferkraft die Qualitäten anderer Menschen nicht zu würdigen vermag. Für den klassischen Hater ist JEDE Band ein gefundenes Fressen, wenn er sie denn wirklich durch den Dreck ziehen will – sogar die Dark Metal-Götter von KATATONIA. Auch nur in Betracht zu ziehen, NICHT die Höchstnote zu vergeben, grenzt an Majestätsbeleidigung. Die Alben von KATATONIA ähneln sich zu sehr? Die Stimme von Jonas Renkse ist zu wenig abwechslungsreich? Es fehlt der Druck hinter den Gitarren? Die Musik ist poppig-seicht? Die Drums könnten ebenso für Helene Fischer eingespielt sein? Solche Sätze hört man doch nur von krankhaft narzisstischen, ausschließlich subjektiv eingestellten Hatern, wie sie sich heutzutage tausendfach im Internet vermehrt haben und die aber auch absolut gar keine Ahnung von guter Musik haben. Ist ja klar, wer sich den ganzen Tag nur Death Metal-Krawall oder gar satanischen Höllenlärm à la DIMMU BORGIR wie Heroin reinzieht, muss doch verblöden. Und genau solche Leute sind daran schuld, dass der Metal nach wie vor in weiten Teilen der Welt in Verruf ist, manchmal sogar Konzerte abgesagt werden müssen, weil irgendwelche Fanatiker glauben, ihre Kinder schützen zu müssen.

Der Hater hat außerdem von seiner Materie nicht die geringste Ahnung, er weiß – im obigen Beispiel – ja nicht einmal, dass die von ihm hochgelobten Death Metaller von BLOODBATH in drei Personen mit KATATONIA ident sind (Jonas Renkse, Anders “Blakkheim“ Nyström und Per Eriksson). So ein Pisser! Und MARDUK oder SABATON sollen Death Metal sein? So ein Idiot! Death Metal hat gottseidank keine musikalischen Auswirkungen auf KATATONIA, “The Fall Of Hearts“ bleibt ein Hort der Schönheit und Anmut. Melancholie, Epik, legendäre Gitarrenlinien und die herrliche Stimme von Jonas Renkse stehen für die beste Band der Welt und das (wahrscheinlich) beste Album des 3. Jahrtausends.


Bewertung: 10.0 / 5.0
(die 10 kann durch eine beliebige höhere Zahl ersetzt werden, denn “The Fall Of Hearts“ wird mit jedem Durchhören noch besser.)

 

3. Captain’s Fazit:

Ich hoffe, Du hast es bis hierher geschafft. Jetzt kommt die einzig wahre Meinung: die Meinung des Mighty Captain.

Künstler bzw. Kunst, wie sie auch KATATONIA produziert, ist meines Erachtens beinahe ausschließlich subjektiv bewertbar. Natürlich, wem eine Band nicht gefällt, der kann immer noch auf deren musikalische Qualitäten eingehen, doch seien wir ehrlich: im Zeitalter von digitalen, schier unerschöpflichen Bearbeitungsmethoden (“Cubase“ als kreative Aufnahme-Software, “Auto-Tune“ zur Verschönerung der Vocals, ein guter Editor, der die getriggerten Drums an die richtigen Stellen schiebt u.v.m.) lässt sich das Können von Musikern auf Tonträgern NICHT bewerten, es bleibt höchstens noch die Kreativität beim Songwriting bzw. den Arrangements als semi-objektives Kriterium übrig. Daher erfolgen Kritiken nun mal meistens auf subjektiver Basis. Und die lautet in meinem Fall bei “The Fall Of Hearts“ so:

Jetzt wartest du wahrscheinlich auf den typischen Satz: „Die Wahrheit liegt doch meistens irgendwo in der Mitte!“ Doch für “The Fall Of Hearts“ ist das einfach nur falsch. Denn wer KATATONIA auch nur im Ansatz mag, der wird dieses Album lieben und verschlingen. Die Schweden übertreffen sich selbst und liefern zwölf dichtgepackte Songs, voll von seelenberührenden und gleichzeitig einzigartigen Melodien, wie sie nur KATATONIA auf die Welt loslassen können. Dazu gibt es die gewohnte Härte, die dem Kitsch die rote Karte zeigt und Attribute wie seicht, gewöhnlich oder generisch seit jeher vom Sound der Schweden fernhält. Ich könnte versuchen, einzelne Songs zu beschreiben, doch wozu? Zwei Gitarren, ein Bass, Drums, Synthesizer und eine gefühlvolle Stimme transportieren reinste Emotion, KATATONIA at-it‘s-best!



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Captain Critical (23.05.2016)

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