WAR CURSE - Final Days

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VÖ: 17.06.2016
Bandinfo: WAR CURSE
Genre: Thrash Metal
Label: Static Tension Records
Lineup  |  Trackliste

Und wieder eine Thrash-Band, die sich Größen wie Slayer, Megadeath und Testament auf die Fahne zimmert und in deren Fahrwasser emporzusteigen gedenkt. Dieses Mal haben wir es mit WAR CURSE zu tun, einem Quintett aus Ohio, das den Mittleren Westen aufmischt. Nach einigen Bühnenerfolgen haben die Herren beschlossen, ihr Songmaterial auf eine EP zu pressen und diese mit „Final Days“ zu betiteln. Ob einen das Ende aller Tage wirklich bevorsteht? Man wage ein Ohr…oder zwei. 

Das Rezept ist dabei so simpel wie brauchbar. WAR CURSE liefern von allem etwas, übertreiben es aber nicht. Der Sound ist geradlinig, die Gitarren mischen sich immer wieder mit melodiösen Passagen ein, oder räkeln sich auf manchmal nicht ganz harmonischem Wege – so wie das sein muss - im Solo. Dabei hat es das Tempo nicht eilig. Trotz einiger Doublebass-Besuche wirkt der Sound manchmal eher gemütlich und groovig für Thrash-Verhältnisse. Auf Schnörkel oder kompliziertes Songwriting haben die Kriegsherren weitgehend verzichtet. Geradlinigkeit wird großgeschrieben. 

Flott beginnt die EP mit „Dawn Patrol“, so direkt und geradlinig, wie WAR CURSE eben sind, keine großen Umschweife, es wird nach alter Schule auf die Tube gedrückt. Mit „Blue Line Of Injustice“ wird im Song-Intro erst einmal auf Drum-Groove und hookige Gitarre gesetzt, ehe der Hauptteil einsetzt und ähnliche Manieren vorzeigt wie der Opener der Scheibe. Es folgt „Severed Crosses“, das gemütlicher, aber rhythmisch eingängiger startet und dann wieder in Richtung WAR CURSE abdreht, Tempowechsel inklusive. Bei „Final Days“ erhält die Gitarre dann einen anderen Schliff, der Aufbau klingt nach großen Vorbildern, während sich die anfängliche Klopfer-Gemütlichkeit verflüchtigt. Nichts Neues im Westen, bei „New Chemical Warfare“. Aufbau, Rhythmik und Melodien klingen eindeutig nach WAR CURSE. So auch beim Rausschmeißer „Drudge“, das mehr Groove inne hat, aber das Rad auch nicht neu erfindet. 

Im Endeffekt wird dem Hörer durchaus passabler Thrash geboten, der durch gute Gitarrenarbeit besticht. Dass sich Songaufbau und vor allem die sehr einheitlich klingende (und ebenso einheitlich rhythmische) Stimme immer zu wiederholen scheinen, mag dem einen gefallen, dem anderen vielleicht weniger. Persönlicherweise beginnt die Scheibe durchaus spannend, verliert diese Spannung dann aber durch eben besagten Wiederholungseffekt, wobei die Melodie-Einwürfe, Soli und auch immer wieder der Groove, der in einigen Songs vorherrscht, nicht zu verachten sind. Deswegen kann ich nur raten, sich eine persönliche Meinung zu bilden. 

 



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Lisi Ruetz (09.07.2016)

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