PESTILENCE - Reflections of the Mind

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VÖ: 16.09.2016
Bandinfo: PESTILENCE
Genre: Death Metal
Label: Vic Records
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Nachdem Vic Records bereits die beiden ersten 1987er Demos einer der besten kontinentaleuropäischen Death Metal-Combos neu herausgebracht hat, wird den PESTILENCE-Fans hier ein echtes Schmankerl unterbreitet. Fakt ist, dass die Niederländer (ab dem Zweitling mit Patrick Uterwijk an der Gitarre) mit ihrem kultigen Debut "Malleus Malleficarum", dem Nachfolger mit dem unsäglichen Coverartwork, "Consuming Impulse" (zwar mit tödlichen Anleihen, aber immer noch eher dem Thrash Metal zuzuordnen) und dem 1991er Meilenstein technisch versierten Death Metals, "Testimony Of The Ancients" (bei dem nach dem Ausstieg/Rausschmiß der einzig wahren blutigen Nagelkehle Martin van Drunen Gitarrist Patrick Mameli auch das Mikro übernahm) echte Perlen ablieferten. Welcher Teufel die Kollegen 1993 im Zuge der Veröffentlichung von "Spheres", einem anspruchsvollen, jazzigen Fusion-Future-Tech-Death-Monstrum ritt, ist bis heute nicht geklärt. Tatsache ist, dass sich die Band kurz nach diesem schwer verdaulichen Brocken für lange Zeit auflöste (was nach der Wiederauferstehung 2009 und nach dem letzten Dreher „Obsideo“ wieder zu befürchten ist).  Die Nebengeräusche jener Jahre werden nun auf CD veröffentlicht.

"Reflections Of The Mind" fährt die drei Songs des sehr raren 1992er Demos auf. Der Titeltrack ist dabei nichts anderes als die Urversion des geilen "Mind Reflections", "Searching The Soul" das spätere "Soul Search" und "Times Demise" das spätere "Demise Of Time". Aufgefettet wird dieser Leckerbissen für Die Hards um 15 weitere Tracks. Rehearsal-Zeug mit Material von "Testimony Of The Ancients" (1991, etwa das geile "Twisted Truth" oder "Stigmatized") sowie "Spheres" (1993, der Titeltrack, "Multiple Being", "Changing Perspectives" etc.), das diese vordergründig mager wirkende Chose zu einer wertigen Angelegenheit für Fans der Holländer mutieren läßt. Zudem wurde ein eigenes Artwork in Auftrag gegeben, Linernotes von Patrick Mameli hinzugefügt und zudem legte Meister Dan Swano Hand an und unterzog das Songmaterial einem Mastering. Wie roh und ungehobelt alles trotzdem teils klingt, kann etwa auf der Demo-Version von "Land Of Tears" oder "The Secrecies Of Horror" nachgehört werden. Für Anhänger der Tulpenlegende sowie TechDeath-Fans eine nostalgische musikalische Reise in zeitliche Untiefen. Alle bislang Unbeleckten sollten aber jedenfalls mit den Frühwerken der Ära 1988-1991 beginnen.

Als Hörprobe das damals über die einschlägigen TV-Plattformen wie MTV´s Headbangers Ball flimmernde "Mind Reflections" von "Spheres":



Ohne Bewertung
Autor: Thomas Patsch (09.09.2016)

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