RISING STEEL - Return Of The Warlord

Es kommt alles wieder, sagt meine Mutter. Jede Mode kehrt zurück und damit wohl auch jede Musik. Vor allem scheinbar im Rock und Metalbereich. Death Metal der skandinavischen Bauart zelebriert eine Wiedergeburt, Blues Rock ditto, Progrock und natürlich auch der gute alte Heavy Metal. Nahezu täglich rattern neue, trve Alben von relativ jungen Bands ein, die sich gerne nach den Vorbildern aus der so fruchtbaren Zeit orientieren. 

Ich war noch nie in Grenoble und sollte es planmäßig weiterlaufen, wird es wohl auch nie geschehen. Das macht wenig, kommen die 2012 gegründeten Grenobler von RISING STEEL doch quasi zu mir, zu uns. Und auch sie, um den Eingangsabsatz einer brauchbaren Verwendung zuzuführen, stöbern im Altwarenladen des Heavy Metal. Jetzt sind allerdings die Franzosen die erste Band die ich kennen lernen darf, die nach IRON MAIDEN in ihrer Blaze Bayley - Zeit klingen. Nicht immer, aber sehr oft erinnert der einwandfrei dargebrachte Vortrag an die beiden Alben in der eher totgeschwiegenen Zeit ohne Bruce. Schade eigentlich, dass diese durchaus kreative Periode der Londoner noch immer außen vor gelassen wird.

Das mag löblich sein, sind die beiden MAIDEN-Alben mit Blaze zwar nicht die Höhepunkte im Schaffen der Band, aber meiner Ansicht nach deutlich unterschätzt. Nur, das mag ich nicht verstehen, warum orientiert man sich an der wirklich nicht erfolgreichen Zeit der Silbertannen aus Hammersmith? Kommerzielle Absichten kann man RISING STEEL damit wirklich nicht unterstellen.

"Return Of The Warlord" ist natürlich keine Kopie dieser beiden Alben, dafür ist es zeitweilig zu heavy und zeitweilig auch zu eigenständig. Zehn Songs breiten sich gemütlich auf ein wenig mehr als einer dreiviertel Stunde aus und bis auf das arg beliebige "Evil Master" gibt es keinen schlechten Songs. Mit "Monster" und "The Watcher" hat man zwei Hits an Bord, die live für arg tobende Mobs sorgen dürften. Musikalisch ist alles gut, der Gesang erinnert, wie schon erwähnt, an Blaze, auch wenn er nicht ganz so düster ist. Die Songs sind aufgebaut, wie eben jeder MAIDEN-Song außer "Afraid To Shoot Strangers" aufgebaut ist, das hat auch etwas Positives, ist man doch vor Überraschungen gefeit. Das klingt wie der kleinste gemeinsame Nenner, aber man sagt, dass sich manche gerne in ihrem musikalischen Konsumverhalten auf sicherem Terrain aufhalten.

Wir hier at Stormbringer Towers dürfen aus einer Bewertungsskale wählen, die von 0,5 bis 5 reicht. Für RISING STEELs "Return Of The Warlord" gibt es mittige drei Punkte die sich aus nachstehender Methode ergaben: 3,5 Punkte weil das Album durchaus zu gefallen weiß und handwerklich wirklich gut gemacht ist. 2,5 Punkte weil die Vorbilder schon derb deutlich zu hören sind. Ergibt: Drei Punkte. Bitte! Danke! Guten Morgen! [Anm. d. Lekt.: Danke! Mahlzeit!]