STEVEN WILSON - Transcience

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VÖ: 16.09.2016
Bandinfo: STEVEN WILSON
Genre: Progressive Rock
Label: KScope
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Lineup  |  Trackliste

Steven Wilson. Den Namen noch nie gehört? Echt nicht? Dann solltest Du dringend weiterlesen – zumindest wenn Du dich für eine musikinteressierte Person hältst. Und das gilt doch für jeden waschechten Metaller, egal ob Todesblei-Fan, Schwarzwurzler, Proggy oder Epic-Power Metal-Hymnenliebhaber…

Laut Wikipedia handelt es sich bei Steven Wilson um einen britischen Musiker, der diverse Instrumente spielt und ein autodidaktisch erlernter Produzent, Toningenieur, Gitarrist und Keyboarder ist. Seine Diskographie weist etwa 50 Veröffentlichungen auf (was in etwa auch seinem Alter entspricht), und glaubt dem Captain: die meisten davon sind einfach nur grandios. Ob mit seiner ursprünglichen, seit 2010 leider auf Eis gelegten Hauptband PORCUPINE TREE (der Captain wagt zu behaupten: wer diese Band nicht kennt, darf sich selbst nicht musikbegeistert schimpfen), dem poppigen Projekt BLACKFIELD (mit dem israelischen Pop-Sänger Aviv Geffen), STORM CORROSION (mit Mikael Åkerfeldt von OPETH) oder einfach nur als Solo-Künstler: Steven Wilson hat stets geniale Musiker um sich versammelt und die Kreativität anscheinend mit Löffeln gefressen. Es darf folgende Hypothese aufgestellt werden: Steven wird auch noch Musik schreiben, wenn er bereits taub und gelähmt im Altersheim liegt (was ihm keinesfalls gewünscht wird – also das mit dem taub und gelähmt sein. Musik schreiben wird er hoffentlich schon noch).

Seine Musik erinnert einerseits an die BEATLES, PINK FLOYD oder andere britische Klassiker, ist aber andererseits stets auf ganz spezielle Art und Weise eigenständig. Eine Querverbindung zur harten Musik (damit ist natürlich Metal gemeint) findet sich in seinem Mitwirken als Produzent bei OPETH (man höre sich nur die geniale "Blackwater Park" an) oder ORPHANED LAND. Die meisten seiner Veröffentlichungen stehen übrigens unter der Schirmherrschaft des englischen Independent-Labels Kscope, bei dem auch schon Größen wie KATATONIA, ANATHEMA, Ian Anderson (JETHRO TULL) oder Gavin Harrison (PORCUPINE TREE-Trommelgott) untergekommen sind. Jetzt aber genug der Litanei, denn Du interessierst dich sicher mehr für den Inhalt von "Transience" (zu Deutsch: Vergänglichkeit) als für die subjektive Meinung irgendeines Musikkritikers.

"Transience" ist eine Best-Of-Compilation mit 14 zwischen 2002 und 2015 aufgenommenen Wilson-Songs. Es ist schwer zu begreifen, doch auch wenn dieses Material unheimlich poppig ist, so hat es doch mehr Punch und Tiefgang als der grauenhafte Mainstream-Mist, der einem im Radio häufig in die Ohren gepresst wird. Bis auf das Alanis Morissette-Cover "Thank You" und den PORCUPINE TREE-Song "Lazarus" vom 2005er "Deadwing"-Album (den natürlich auch Steven Wilson geschrieben hat) stammt das Material ausschließlich von Wilsons Solo-Alben – siehe oben die Trackliste bzw. folgende Alben: "Insurgentes", "Grace For Drowning", "The Raven That Refused To Sing (And Other Stories)", "Hand. Cannot. Erase" und "4 1/2 EP".

"Transience" ist – wie bei Best-Of-Alben meist üblich – wenig interessant für Kenner der Materie (eh klar!), jedoch ein hervorragender Einstieg für alle, die noch Fans von Steven Wilson werden wollen.

 

Captain’s Empfehlung:

Wem das Teil gefällt, dem sei mehr oder weniger die komplette Wilson’sche Diskographie ans Herz gelegt. Wem die Songs zu sanft bzw. zu poppig sind, diese aber ansonsten gefallen würden, dem wird PORCUPINE TREE empfohlen. Wer zu keiner der beiden Gruppen gehört, der sollte ernsthaft darüber nachdenken, ob er wirklich etwas mit Gitarrenmusik anfangen kann.

 



Ohne Bewertung
Autor: Captain Critical (10.10.2016)

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