WILD SOULS - Game of Love

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VÖ: 31.10.2016
Bandinfo: WILD SOULS
Genre: Hard Rock
Label: Lions Pride Music
Lineup  |  Trackliste

Griechenland ist ja schon durch so einige musikalische Exporte, die von sich reden machen, bekannt. Und jetzt werfen auch die Melodic-Rocker von WILD SOULS nach ihrem 2013er Debut „On the Road“ das zweite Album „Game of Love“ unters Volk. Und dabei greift das Quintett ganz tief in die Ohrwurmkiste und zerrt eine Menge Hooks, angenehme Melodien und mitreißenden Rock heraus, der ab dem ersten Ton richtig durchzündet. 

Gitarrist Kostis Tsiligiris hat eine Rock-Truppe mit Güteklasse 1 um sich versammelt. Nach einiger Umstrukturierung im Melodien-Sektor arbeiten WILD SOULS nun mit unaufgeregten Rock-Bestandteilen, die vor Hooks nur so glänzen, einem feinen Keyboard-Teppich und einer angenehmen Rock-Stimme, ohne große Spitzen und ausufernde Darbietungen. Der Ohrwurm-Charakter der Songs und die klassische Rhythmik sprechen für sich selbst und lassen auch den beiläufigsten Zuhörer zumindest mitwippen. 

Erfrischend und rockig klingen die neun Songs auf dem Album, die nur ein Ziel haben: eingängige gute Laune zu verbreiten. Und das gelingt auf ganzer Linie. Fernab von den Geschicken und Ungeschicken der Weltgeschichte wird hier nur eines behandelt: die Minne um die holde Weiblichkeit. So wie es sich gehört. Welt abschalten und genießen, wie zum Beispiel den gelungenen Opener und Titelgeber „Game of Love“, der schwungvoll und mit ordentlich Hook-Charakter schon mal ein Zeichen setzt. "Dirty Mind“ klingt anschließend schwerer, ein wenig dunkler und überzeugt vollends. „Shame on you“ und „Riding“ kommen im melodiösen Mid-Tempo-Gewand. Eine große Portion Blues-Beigabe erhält dann „Pretty Babe“ und groovt sich richtig ein. Noch einmal richtig Power gibt es bei „Rocking my world“, um ja keine zu große Gemütlichkeit aufkommen zu lassen. Ein wenig Erholung verspricht das verträumte „Moonlight“, das nichts weiter als großes Ohrwurm- und – wie die meisten anderen Songs auch – Mitsing-Potenzial beinhaltet. Die obligate Ballade „One more night“ ist der Ausreißer auf der Scheibe: sie ist zwar schön gestaltet, schmiegt sich aber fast schon banal in den großen Einheitsbrei von Rockballaden ein. Die Stärken von WILD SOULS liegen da doch ganz woanders. Gut, dass es noch den Rausschmeißer „I need your love“ gibt, der wieder so klingt, wie WILD SOULS klingen sollte. Eingängig, rockig und mit angenehmem Melodien-Anteil. 

WILD SOULS erfinden den Rock nicht neu, aber das müssen sie gar nicht. Gerade bei all den Innovationen und „größer, besser, weiter“ im Musik-Zirkus tut es gut, einfach mal wieder ehrlichen, angenehmen Rock zu hören, der sich nicht vor Virtuositäts-Eskapaden überschlägt. Und da ist man bei WILD SOULS und „Game of Love“ vollkommen richtig. Das griechische Quintett klingt frisch und voller Spielfreude und steckt den Hörer damit vollkommen an. Tolle Scheibe zum Genießen, Herunterkommen und definitiv für die gute Laune!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lisi Ruetz (29.10.2016)

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