CHERRIES ON A BLACKLIST - Glorious Days

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VÖ: 29.07.2016
Bandinfo: CHERRIES ON A BLACKLIST
Genre: Rock
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste

CHERRIES ON A BLACKLIST? So kurios, wie der Name der Band klingt, ist sie auch: Ein paar Griechen aus Rhodos, die nach Deutschland ziehen, sich dort mit einem mexikanischen Musiker zusammenschließen und einen aberwitzigen Bastard aus Rock, Punk, melodischem Hardcore und diversen anderen Stilmitteln der gitarrenorientierten Rockmusik kreieren, findet man nicht oft.

Und das Wort „aberwitzig“ beschreibt eigentlich ganz gut, was diese Herren hier vollbringen: Denn da wird einem ein Gebräu vorgesetzt, das keinem Puristen schmecken wird. Da traut man sich doch sogar, beinahe poppige Refrains zu inkludieren. Doch sobald der geneigte Kritiker „Ausverkauf“ schreien möchte, bleibt einem das Wort im Halse stecken, weil sich diese frechen Früchte von der schwarzen Liste dann erdreisten, einfach mal so wieder alles über den Haufen zu werfen und Elemente anklingen zu lassen, die auch mit dem bis dahin Gehörten nichts zu tun haben. Dann bekommt man eben Songs zwischen Rock und Punk (“Head In The Ground“, “Barrel Of A Gun“), modern klingende Tracks (“Fallout“), kritische Poprocker (z.B. mit Pianointro wie bei “Beauty Is A Lie“) und sogar einen Akustiksong (“The Road“) zu hören.

Wie gut einem “Glorious Days“ gefällt, ist auch eine Frage der Laune. Man muss eine gewisse Toleranz mitbringen, um die verrückten Hellenenmexikaner zu mögen. Aber die Tatsache, dass man sich einen Dreck um Konventionen schert, ist ja bereits die Quintessenz des Punk. In diesem Sinne ist man Punk ohne zu 100% dieser Musikszene anzugehören. Und die Kreativität der Band ist sowieso nicht zu verachten. Man macht was man will und wird polarisieren, doch die Lässigkeit und die rotzfreche Herangehensweise gefällt. Mir zumindest. Daumen hoch für die CHERRIES ON A BLACKLIST.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: El Greco (31.10.2016)

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