QUIET RIOT - 2 Live Biscuits - 2 Live Radio Shows At The King Biscuit Flower Hour 1983 & 1984

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VÖ: 29.07.2016
Bandinfo: QUIET RIOT
Genre: Hard Rock
Label: Cannonball
Lineup  |  Trackliste  |  Trivia

QUIET RIOT spielten im brodelnden musikalischen Nabel der Musikwelt der Achtziger, Los Angeles und auch im Rest der hardrock- und metalverrückten Staaten eine nicht unwesentliche Rolle. Jene Zeiten, in denen es Hardrock-Alben ganz an die Spitze der Billboard-Charts schafften und Bands der härteren Gangart ganze Arenen füllten, bescherten auch der Combo aus L.A. Multiplatin – zumindest in den USA. Europa hatte seine eigenen Metal-Helden, sodass die Combo aus Los Angeles diesseits des Atlantiks nie den ganz großen Durchbruch schaffte. Konnte sie auch kaum, da die Zeitspanne, in der sie ganz oben mitmischten, eine recht kurze war. Die vorliegenden, mit ansprechend gutem Sound ausgestatteten Liveaufnahmen datieren aus den Jahren 1983 und 1984, als der Metal generell einen riesigen Schub nach vorne machte, QUIET RIOT ihre größten Charterfolge landen konnten und gleichzeitig ihren Zenit erreichten.

Das US-Debut („I“ und „II“ waren zuvor nur in Japan erschienen) „Metal Health“ (samt seinem ikonographischen Albumcover) regierte die Billboard-Charts in den Staaten von Platz 1 aus und auch der „Condition Critical“-Nachfolger (1984) erreichte immerhin noch Platz 15 der Hitparade. Nicht ganz unschuldig an diesen Charterfolgen waren naturgemäß die beiden SLADE-Coverversionen „Cum On Feel The Noize“ und „Mama Weer All Crazee Now“ (von 1973/1972). Und gerade das vergleichsweise „cheesige“, altbackene "Slick Black Cadillac" vom 1978er „II“-Album zeigt doch auf plakative Art und Weise die Affinität von QUIET RIOT für die englische Glam-Combo. Doch täte man dem legendären Vierer um Gitarrist Carlos Cavazo unrecht, sie nur darauf zu reduzieren. Zeugnis von den Qualitäten legt vorliegender Live-Doppeldecker (mit den für die „King Biscuit Flower Hour“ aufgenommenen Liveshows) ab, der die Hochphase der Band einfängt, als die Zeichen für QUIET RIOT im klassischen Line Up Kevin DuBrow, Frankie Banali, Rudy Sarzo und Carlos Cavazo nicht nur sprichwörtlich auf Sturm standen.

CD 1 wartet beim fulminanten Kalifornien-Heimspiel mit Neo-Krachern wie dem schnellen „Run For Cover“, dem einprägsamen „Love's A Bitch“, dem tollen „Breathless“, „Let´s Get Crazy“, dem „Cum On Feel The Noize“-Cover und dem einprägsamen Titeltrack auf. Mit “Gonna Have A Riot” und “Anytime You Want Me” wurden zudem zwei seltene Tracks intoniert, der Setopener „Danger Zone“ war lange Zeit nicht als Studioversion erhältlich und „Stomp Your Hands, Clap Your Feet“ wurde als Vorbote zum 84er-Album gespielt. Die Texas-Show auf Disc 2 fährt neben den mittlerweile bewährten „Metal Health“-Classics und Partykrachern neue Nummern vom jüngst veröffentlichten Longplayer auf. „Sign Of The Times“, das flotte „Party All Night“, der stampfende Titeltrack „Condition Critical“, die Ballade „Winners Take All“ und eben „Mama Weer All Crazee Now“ überzeugten bei ihren Tourpremieren und entfalten auch heute noch ihre fesselnde Wirkung, auch wenn der Sound hier dünner als bei der Kalifornien-Show ist.

Dass die Band aus Kalifornien in den späten Siebzigern auch die musikalische Heimat des späteren OZZY OSBOURNE-Kompagnons und Wundergitarristen Randy Rhoads war, werden wohl nur die älteren Semester in der Leserschaft wissen. Doch auch Drummer Frankie Banali (später etwa W.A.S.P.) und Basser Rudy Sarzo (später u.a. WHITESNAKE) gingen nicht nur dank QR in die Musikgeschichte ein. Das Um und Auf bei QUIET RIOT war aber das markante Organ von Sänger Kevin DuBrow, welcher der Band in seiner unnachahmlichen Tonart einen besonderen und unverkennbaren Touch verlieh. 2007 segnete DuBrow das Zeitliche, womit auch das Schicksal von QUIET RIOT besiegelt wurde, auch wenn immer noch Konzerte unter dem Bandnamen gespielt werden. Und warum wird das Alles geschrieben? Eben weil QUIET RIOT zu ihrer Zeit wie auch heute noch mächtig Spaß mach(t)en, ihre 15 Minutes Of Fame auskosten konnten und dank ihrer unsterblichen Partyhymnen – etwa auf diesem zweieinhalbstündigen Livedokument - immer noch präsent sind und irgendwie auch eine ganze Generation von Metal-Fans mitprägten.



Ohne Bewertung
Autor: Thomas Patsch (02.11.2016)

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