PERPETUAL DEMISE - Arctic

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VÖ: 25.11.2016
Bandinfo: PERPETUAL DEMISE
Genre: Death Metal
Label: Vic Records
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Lineup  |  Trackliste

Auch schon wieder seit 1989 gibt es die holländischen Death Metaller von PERPETUAL DEMISE. Ich muss gestehen, dass der Vierer einst an mir völlig vorübergezogen ist. Auch ist mir nicht ganz klar, ob es die Band jetzt tatsächlich wieder gibt, oder nur kurz eine Facebook-Seite erstellt wurde um das 20-jährige Jubiläum ihres einzigen Albums "Arctic" zu bewerben.

Nach der Gründung gab es zwischen 1991 und 1993 drei Demos ("Deliverance", "Massacre To Be" und "When Fear Becomes"), bis man dann schlussendlich 1996 mit Roel Toering "Arctic" aufgenommen hat. Das war es dann aber auch schon wieder. Als Highlight der Karriere wird ein Campsite-Auftritt 1994 beim Pinkpop angemerkt. Wir sehen, es handelt sich hierbei nicht um die große Untergrundhoffnung von einst.

Jetzt nach 20 Jahren wird PERPETUAL DEMISEs "Arctic" remastered und mit sechs Bonussongs (von den Demos), neuem Cover und Linernotes via Vic-Records wiederveröffentlicht. Die Holländer stehen mit ihrem nicht allzu harten Death Metal irgendwo zwischen GOREFEST, DEATH und alten THE GATHERING. Gemächlichen Tempos kämpfen wir uns hier durch 17 nicht allzu spektakuläre Songs, die bisweilen schöne Melodien zeigen, denen aber öfters die Luft ausgeht, weil man nicht unbedingt weiß, was man jetzt sein will. Death Metal mit atmosphärischen Einschlüssen? Dazu rumpelt man zu oft. Doom-Death? Dazu ist man zu melodiös. Melodic Death Metal? Nicht heavy genug. Progressiv Death? Das können viele andere viel besser. Die Songs irren immer wieder zwischen melodiösen Einschüben hin und her und setzen dann plötzlich, wohl progressiv gemeinte, Breaks, die den Songfluss komplett zerstören. Willkommen zu den Anfangszeiten der progressiven Musik im ganz harten Segment.

"Arctic" ist das typische erste Album aus dem Untergrund. Viele Ideen, die aber nicht konsequent genug zusammen geknotet wurden. Hier wird mit Gewalt auf Prog gemacht und ich möchte den Musikern auch ihr Können nicht in Abrede stellen, aber auf langen Strecken funktioniert das überhaupt nicht. Ab und zu schiebt man dann das Tempo etwas an, aber eben zu selten.

Ich kenne leider das Original nicht, aber das im Info angemerkte Remastering hat hier nicht unbedingt Wunder gewirkt. Das Klangbild ist sehr staubig, der Gesang steht mit viel Reverb irgendwo im Raum.

Jetzt ist das Album sicher nicht der Totalausfall. Es hat vor allem damals viele Bands gegeben, die wirklichen Müll produziert haben, aber DEATH waren und sind im Prog-Death-Metal DIE Benchmark und da kommen PERPETUAL DEMISE nicht einmal annähernd hin. Und für ein reines Death Metal Album ist man nicht hart genug und viel zu verspielt. Viele Teile klingen für sich wirklich gut, nur insgesamt funktioniert das Album leider nicht. Das ist wohl nur etwas für Nostalgiker.

 

 

 



Ohne Bewertung
Autor: Christian Wiederwald (23.11.2016)

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