Tristwood - Amygdala

Cyber-Black, Industrial Black oder wie die Band sich gerne selbst definiert „Black Industrial Cyberforce“, irrwitzig ist das Ganze allemal, zu jeder Zeit kontrolliertes Highspeed Geblaste, irgendwie – dem Ausdruck Cyber gerecht fertigend – nicht wirklich von dieser Welt, jedoch immer das Gefühl transportierend, dass die Jungs jederzeit Herr der Lage in diesem organisierten Chaos sind. Untermauert wird diese feste Konstante im musikalischen Schaffen der Tiroler durch sphärisch abgespacete Synth-Klänge, welche meist als Untermalung der eher im Mitteltempo dargebotenen Verschnaufpausen dienen (bestes Beispiel hierfür, der Opener „Apocalipsis“, der Titeltrack oder „Encrypted Timeline“). Das was man von der Stimme (oder wie man immer diese abartige Geräuschkulisse definieren mag) zu hören bekommt, passt sich dem Gesamtbild zu 100% an, irgendwie klingt das Ganze wie ein außer galaktischer Generalangriff auf die Menschheit. „The White Room“, eine Spur tempo gedrosselter (teilweise zumindest), aber noch immer meilenweit von nachvollziehbar, geschweige denn eingängig entfernt, wäre von meiner Seite aus - ebenso wie der Beginn von "Sonic Prophecy" - der ideale Erstkontakt in die ohne Zweifel zerstörerisch anmutenden Kompositionen.

Zartbesaitete, bzw. doch eher normal denkende Zeitgenossen sollten einen riesigen Bogen um diesen Hassbatzen machen, selbst ich kann mir „Amygdala“ nicht jeden Tag zu Gemüte führen, mutigere Gesellen (zu denen ich mich durchaus zählen möchte), werden aber einen verborgenen Juwel entdecken, der bei dementsprechenden Gemütszustand des Zuhörers, seine kontrolliert dargebotene Intelligenz offenbaren wird.

Erhältlich als reguläre CD zum Preis von EUR 5,00 oder in der Deluxe Box (inkl. 2 Bonus Tracks bzw. als Draufgabe mit dem 2003er Demo „Fragments of the Mechanical Unbecoming“) für EUR 10,00 auf der bandeigenen Homepage.

Vier verdiente Punkte - alleine für den Mut, die Eigenständigkeit und die Intelligenz, die in diesem Tondokument steckt.