RANGER - Speed & Violence

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VÖ: 25.11.2016
Bandinfo: RANGER
Genre: Speed Metal
Label: Spinefarm Records
Lineup  |  Trackliste

Wenn TANKARD ihren „Alcoholic Metal“ hatten, dann darf der Schreiberling auch für die irgendwie „durchgeknallten“ und sympathischen Finnen eine eigene Kategorie erschaffen, ganz salopp „Hysteric Metal“ betitelt. Nomen est omen und wie schon auf den Vorgängern fetzten RANGER durch die 37 Minuten Spieldauer des neuen Silberlings. Feinster Blitzmetal im Stile der bereits in den vorgehenden Reviews genannten musikalischen Vorväter (man beachte etwa auch Albumtitel und -cover). „Speed & Violence“ knüpft nahtlos an das 2015er Debutalbum "Where Evil Dwells" an. Der Titel ist Programm und auch Full-Length Nr. 2 dreht die Geschwindigkeit auf das Maximum, der Titeltrack heult gleich eingangs mächtig auf, davor hat uns das Quartett sogar noch ein Intro gegönnt. Mit einer RAZOR-Basslinie startet „Without Warning“, das in weiterer Folge mit den bewährten Gangshouts und (ebenso wie etwa „Demon Wind“) mit melodischer Gitarrenarbeit  aufwartet. In die gleiche Kerbe schlägt im Besonderen auch der geile Klopfer „Lethal Force“. Frontschreier Dimi Pontiac lässt seine markerschütternde Sirene aufheulen, derweil er sich mit seiner Band wie von der Polizei verfolgt durch den neuen Longplayer hetzt. Das Bremspedal scheinen die Suomi-Speedster ohnehin ausgebaut zu haben, aufgelockert werden die ICE/TGV/Shinkansen-Nummern nur durch das „Evil Barrier“-Interludium.

Das putzige „Satanic Panic“ beginnt vergleichsweise verhalten, explodiert aber in weiterer Folge und mündet ebenso wie die anderen Titel im Lichtgeschwindigkeitsmetal. In gleicher Manier geht es weiter, „Night Slasher“ scheint sich mutmaßlich selbst überholen zu wollen, wohingegen „Shop Troops“ ein Mitbrüller ist und auch „Last Breath“ die – gemeinsam mit geilen Truppen wie etwa VULTURE, EVIL INVADERS oder METALIAN – recht exklusiv besetzte High-Speed-Metal-Nische kultiviert. Der gemeine Metaller wird ohnehin kaum mit dem überdrehten Scream n´ Speed-Gebräu der Finnen warm werden. Alle Speed Metal-Maniacs, die von schnörkelloser Hochgeschwindigkeit nicht genug bekommen und mangelnde Variabilität und vergleichsweise simple Songstrukturen nicht gegen die Band verwenden, dürfen, ja müssen hier blind zugreifen. Wer RANGER kennt, weiß, dass sie sich hingebungsvoll für ihre Trademarks verbürgen. Dieser Linie bleiben sie auch auf „Speed & Violence“ treu, bleiben abermals nicht hinter den Erwartungen zurück (auch wenn etwa „Storm Of Power“ oder „Defcon1“ vom Debut die noch zwingenderen Genre-„Hits“ waren) und öffnen für Soundaficionados den Speed-Himmel. "Speed & Violence" ist "Speed n´ Scream"-Metal To The Max...straight, kompromißlos und geil!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (25.11.2016)

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