SISTER - Stand Up, Forward, March!

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VÖ: 25.11.2016
Bandinfo: SISTER
Genre: Sleaze Rock
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

Schwarz, dunkel, düster, unüberhörbare Punkeinflüsse, 'ne gewaltige Portion Sleaze und natürlich Rock der harten Gangart – SISTER sind wieder da und werfen uns „Stand Up, Forward, March!“ um die Ohren. Wie auf den Vorgänger-Alben ("Disguided Vultures", Hated") spielen die Schweden wieder ihren rohen, harten, energetischen Metal-Punk, der mehr oder weniger melodische Anleihen zeigt (zum Beispiel bei „Carved in Stone“).

Das Album fetzt ordentlich, drückende Bässe und aggressive Riffs paaren sich mit schrägen und dann auch wieder netten Vocals. „Lost In Line“ ist einer dieser Songs, der gesanglich einen weiten Spagat macht. Der fette Sound dahinter ist überzeugend und verlockt, die Lautstärke-Regler aufzudrehen. Gleiches bei „Unbeliever“: punkige Screams, reine Vocals und intensiver Chor im Wechsel überzeugen rasch.

Hie und da hat man den Eindruck, sie klauen ein wenig. „Trail Of Destruction“ klingt für mich ganz stark nach ALICE COOPER bzw. einer jungen Version davon. Why not?

Sie können es aber auch anders: die akustische Gitarre am Start von „Carry On“ steht im starken Gegensatz zur rauen Reibeisenstimme und erzeugt ein ganz spezielles Gänsehaut-Feeling. Die E-Gitarren hätte ich dann eigentlich nicht mehr gebraucht, es hätte ohne vollen Bandeinsatz genau so lässig geklungen. Bei „Let It Bleed“ gehen sie auch einen anderen Weg, aber jetzt nicht Richtung Akustik, sondern Richtung Totenmarsch mit Black/Vampir Metal-Attitüde und schaurig-traurigen Klängen.

Die rohen bzw. düsteren Klänge des „Liberation Song“ werden beim Refrain abgewechselt von ziemlich melodiösen und flotten Takten, kombiniert mit dieser Mischung aus Screams und doch recht netten Backing-Vocals, aufgelockert durch ein Gitarren-Solo der alten Schule.

„Dead Man’s Dirt“ hüpft weg von ALICE- und hin zum MÖTELY CRÜE-Style. Sehr sleazig und fast schon in die STEEL PANTHER Richtung schauend. Ich will nicht sagen ein Bruch im Sound, aber doch eine interessante Abwechslung. Das Motto „Abwechslung“ zieht sich beim Song „Endangered Species“ weiter. Jetzt wird es nachdenklicher, aber auch rhythmischer, bevor „Piece Of Shame“ uns mit dem Einstiegs-Schrei aus der Lethargie holt und in einer rotzfrechen Punk-Nummer gipfelt, die mit der Text-Passage „I’m too perfect to die“ als die Hymne des Albums bezeichnet werden kann.

Anarchie lässt also grüßen auf diesem Album, das uns einige Musikstücke in die Hand gibt, mit denen man es so richtig knallen lassen kann.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (13.12.2016)

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