WITCHERY - In His Infernal Majesty's Service

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VÖ: 25.11.2016
Bandinfo: WITCHERY
Genre: Black / Thrash Metal
Label: Century Media Records
Lineup  |  Trackliste

Nach ganzen sechs Jahren legen die schwedischen WITCHERY mit „In His Infernal Majestys Service“ nun endlich den langersehnten „Witchkrieg“-Nachfolger vor. Lange mussten die WITCHERY-Fans auf neues Material warten, doch nun, passend zum 20-jährigen Jubiläum, folgt der neue Old-School Thrash, Speed, Death, Black und Heavy Metal-Cocktail. Und auch wenn bei besagten WITCHERY-Fan immer noch dann und wann das saustarke Debütalbum „Restless And Death“ (Anspielung auf ACCEPTs „Restless And Wild“) rotiert, steigt die Vorfreude auf das neue Material ins Unermessliche. Doch die vergangenen sechs Jahre sind nicht spurlos für WITCHERY ins Land gezogen. Martin Axenrot (OPETH, BLOODBATH) und Emperor Magus Caligula haben das Schiff verlassen und machen Platz für Angus Norder und Chris Barkensjö. Doch das Besetzungskarussell hat auf die mittlerweile zum Standard gehörenden Guest Appearances auf WITCHERY-Alben keinen Einfluss gehabt. Hörte man auf der letzten Langrille noch Kerry King (SLAYER) und Gary Holt (EXODUS), sind es nun ein weiteres Mal Hank Sherman (MERCYFUL FATE), Jason Netherton (MISERY INDEX) und Nicholas Barker (LOCK UP).

Brutal klingt der Opener „Lavey-athan“ und haut einen auf Anhieb aus allen Rohren einen um die verdammte Zwiebel. „Lavey-athan“ ist eine sehr schnell runtergeschredderte Black/Thrash-Nummer mit einer sich überschlagenden Schlagzeug-Arbeit. Die ausgeklügelte Songstruktur macht den Opener zu mehr als einer nur mitreißenden Nummer. Brutal! Böse! Hervorragender Album-Einstieg!

Ohrenspitzend geht es gleich weiter. Das anfängliche Gitarrenriff bei „Zoroast“ fällt für WITCHERY-Maßstäbe sehr rockig und ungewöhnlich aus, kann sich im Gegensatz zu allen Bedenken jedoch gekonnt in die zügig nach vorn galoppierende rockige Nummer einfügen. WITCHERY einmal etwas anders. Schon früh sorgen die Schweden für die ausreichende Abwechslung, bevor dann „Netherworld Emperor“ wieder die Black/Thrash-lastigen Zügel in die Hand nimmt und brutal über die Lauschlappen hinwegzieht. Teilweise kommt die Nummer bedrohlich majestätisch daher. Schon jetzt ist klar, dass die sechs Jahre Überbrückungszeit der Langrille gut getan haben. Die Songs legen die Messlatte in solche Höhen, dass man nur so mit den Ohren schlackern kann. Gerade auch die kurzen, knackigen Spielzeiten der Tracks lassen die Nummern nicht aufgesetzt wirken oder gar verwässern, sondern hier kommt man sofort auf den Punkt: ein sehr wichtiger Faktor im Sektor der extremen Musik, auf den METALLICA auf ihrer neuen Platte „Hardwired… To Self-Destruct“ auch mehr Augenmerk hätten legen sollen.

Nach dem stampfenden „Nosferatu“ geht es gleich in bester SLAYER-Riff-Manier weiter. „The Burning Of Salem“ ist eine weitere nackenbrechende Über-Nummer im Hyper-Speed-Modus. Gekonnt ziehend und an den Geschwindigkeitsschrauben drehend legen WITCHERY hier einen weiteren Nackenbrecher vor. Nach „Gilded Fang“ mit seiner Black Metal-lastigen Grundstimmung und Schlagzeugarbeit zieht „Empty Tombs“ wieder als hooklastige Rockriff-Nummer durch die Lautsprecher.

Eine weitere Nummer in puncto Abwechslungsreichtum ist das anfänglich nach den italienischen Okkult-Doomern klingende „Escape From Dunwich Valley“ mit seinen Orgel-Klimpereien. Die Orgellastige Songausschmückung steht den Schweden sehr gut zu Gesicht und bringt einen weiteren frischen Windhauch in die Platte.

Auf „In His Infernal Majestys Service“ sind WITCHERY eine Wucht, die so die Bühnen dieser Welt in Schutt und Asche legen dürften. Eines der Extrem Metal-Highlights des Jahres!

Lauschlappen-Orgasmusfaktor: „Lavey-athan“.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: inhonorus (05.12.2016)

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