THE PICTUREBOOKS - Home is a Heartache

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VÖ: 10.03.2017
Bandinfo: THE PICTUREBOOKS
Genre: Blues Rock
Label: Another Century
Lineup  |  Trackliste

„Sehr viel Gefühl, Ehrlichkeit und den Blues im Blut. Nach dem grandiosen „Imaginary Horse“ folgt endlich der ersehnte Nachfolger der PICTUREBOOKS!“.

Schon mit ihren exzessiven Touren zum umwerfenden Vorgängeralbum „Imaginary Horse“, in Übersee und auch auf dem europäischen Kontinent, konnte sich der sympathische THE BLACK KEYS-Zwilling (der Sound ist jedoch alles andere als BLACK KEYS lastig!) vermehrt auf sich aufmerksam machen. Mit intensiven und emotionsgeladenen Gigs (wie z.B. beim Rock im Revier 2015 in Gelsenkirchen oder als Vorband von KADAVAR im Dortmunder FZW) konnte das Gütersloh-Duo den Rezensenten sehr schnell in ihren Bann ziehen. So ist das gefühlvolle Blues Rock/Alternativ Rock Gemisch, das „Imaginary Horse“ einst vollends überzeugend darbieten konnte, mehr als fesselnd und machte die Gütersloher Blues Rocker schnell zum hochgepriesenen Underground-Highlight! Dabei ist die Zutatenliste eigentlich ganz einfach: THE PICTUREBOOKS machen, nur mit E-Gitarre und Schlagzeug bewaffnet, keine überladene Musik, punkten stattdessen mit Ehrlichkeit, ganz viel Spielfreude, Improvisation und ganz viel Gefühl – und das rockt! Hier spüren die Musiker noch ganz genau, was sie spielen. Es hat etwas davon, ihr Inneres nach außen zu krempeln, sich vom inneren Gefühl führen zu lassen und sich nicht an Verkaufszahlen zu orientieren.

Mit „Home Is A Heartache“ folgt nun der langerwartete Nachfolger. Und eins lässt sich schon beim ersten Durchlauf sagen: THE PICTUREBOOKS bleiben ihrem Sound treu.

So macht das Duo bei „Wardance“, mit seinen brummenden Gitarren, dem stampfenden Schlagzeugspiel und den emotionalen wie leicht melancholischen Vocals, genau dort weiter wo man auf „Imaginary Horse“ aufgehört hat. Die Nummer stampft ordentlich durch die Lauschlappen, versprüht ordentlich Blues und weißt abwechlungsreiche Soundlinigen und Songstrukturen auf. „Wardance“ ist zwar nicht der Vorzeigetrack der Platte doch der ideale Einstieg. Gerade die Momente in denen der gute alte Fynn auffordernd „Bring The Fire“ ins Mikro brüllt ist doch schon ganz ordentliches Gänsehautfeeling.

Der Titeltrack „Home Is A Heartache“, mit seinen anfäglichen Schamanenähnlichen rufen, drosselt dann etwas die Geschwingkeit, erzeugt aber dadurch einen größere Nachdenklichkeit und ein eher introvertiertes Gefühl beim Zuhörer. „Fire Keeps Burning“ ist so eine Art Selbsttribute an den Übersong des letzten Albums. „Your Kisses Burns Like Fire“ hatte sich einst zum Song des Albums gemausert und wurde als Single mit einem netten Video versehen veröffentlicht und durfte in keiner Setlist fehlen. „Fire Keeps Burning“ kommt zwar nicht an den alten Song heran, doch überzeugt es mit gewissen Soundähnlichkeiten und mausert sich zum ersten Anspieltipp der Platte. Sozusagen eine gelungene Songfortsetzung.

„On These Roads I ll Die“ versucht das Gefühl der exzessiven Tourtage einzufangen. Sehr nachdenklich, leicht klagend, doch mit einer unbeschreibbaren Überzeugung und Wärme im Kern. Das flotte, leichtfüßige Blues-Monster „I Need That Oooh“ reißt einen als nächstes in seinen Bann und versprüht sehr viel Lauschlappen-Orgasmusfaktoren. „I Need That Oooh“ ist eine Nummer die sich zu einen wahren interaktiven Live-Erlebnis mausern könnte. Es folgen das ziehende „Cactus, welchen in rockigen Fahrwassern eines „The Rabbit And The Wolf“ schwimmt, das tiefgestimmte „Bad Habits Die Hard“, das als gefühlvolle Ballade aus der Platte herausstechende „I Came A Long Way For You“, das ganz genau weiß, wie es die Knöpfe des Hörers drücken muss und das rockige, gut ins Ohr gehende „Zero Fucks Given“.

Obwohl „Home Is A Heartache“ im direkten Vergleich mit „Imaginary Horse“ doch minimal den Kürzeren zieht, bleibt mir nichts anderes übrig, als vor so viel Gefühls- und Improvisationsreichtum den Hut zu ziehen. Wiedermals! „Home Is A Heartache“ ist schon jetzt eine der ganz starken Platten des noch sehr jungen Jahres.

Lauschlappen-Orgasmusfaktor: „I Need That Oooh“.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: inhonorus (16.03.2017)

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