SPHERIC UNIVERSE EXPERIENCE - Live In London 2016

Artikel-Bild
VÖ: 27.01.2017
Bandinfo: SPHERIC UNIVERSE EXPERIENCE
Genre: Progressive Metal
Label: Nightmare Records
Lineup  |  Trackliste

Die Meinungen über SPHERIC UNIVERSE EXPERIENCE gehen auseinander – die Bewertungen ihrer bisherigen Scheiben bei Stormbringer schwanken zwischen 3.5 (dem letzten Album „The New Eve“) und 5 Punkten für „Anima“ (aber hallo!). Und auch beim neuesten Output der Franzosen wechselt man beim Hören zwischen „hey, nicht schlecht!“ und „puh, das hätte man sich ersparen können“.

„Live In London“ wurde letztes Jahr bei der Tour aufgenommen, die S.U.E. im Vorprogramm der großen THRESHOLD abgespult haben, und zwar passenderweise beim letzten Konzert in der O2 Academy in Islington. Von einem Heimspiel der Franzosen kann man also nicht sprechen, die Publikumsreaktionen sind aber dennoch recht ansprechend. Von den letzten zwei Studioalben sind jeweils zwei Songs vertreten („The New Eve“ und „In This Place“ von „The New Eve“, „Sceptic“ und „The Key“ von „Anima“, nur „Echoes Of The Stars“ stammt vom Debütalbum „Mental Torment“).

Warum S.U.E. sehr gut zu THRESHOLD passen, wird gleich beim Opener „The New Eve“ klar: Wie bei den großen Vorbildern werden treibende Riffs von eingängigen Refrains abgelöst und die Gitarren und das Keyboard geben sich die volle Dröhnung. „In This Place“ ist dann noch ein Stück härter und erinnert mit der Keyboard-Melodie und den schnellen Riffs fast an DARK TRANQUILLITY, bleibt aber sonst farblos. „Sceptic“ kann dann wieder überzeugen, die Mischung aus SYMPHONY-X-Groove und MEKONG-DELTA-Progthrash geht gut ins Ohr.

Warum S.U.E. dann mit „Echoes Of The Stars“ eine schmalzige Powerballade in ein ohnehin schon kurzes Set einfügen, wird wohl ein Rätsel bleiben, und auch das abschließende „The Key“ kann trotz einiger guter Momente (dem symphonischen Anfang, ein paar netten Prog-Frickeleien und der Möglichkeit für Fronter Franck Garcia, sich auch mal neben seinen Instrumental-Kollegen zu beweisen) das Ruder nicht mehr herumreissen.

Der Sound ist für eine Live-Scheibe durchaus gut, und sympathischerweise wurde an den Aufnahmen anscheinend im Nachhinein nicht mehr viel gedreht, so dass die (wenigen) Spielfehler dem Ganzen eine lebendigere Note geben als die zu Tode bearbeiteten Live-Alben größerer Bands.

„Live In London” gibt mit seiner „Best Of”-Setlist einen ganz guten Eindruck vom bisherigen Schaffen von SPHERIC UNIVERSE EXPERIENCE – ein bleibender Eindruck wird es wohl aber eher nicht werden (dann schon eher die Ansagen von Franck Garcia, dessen Stimme stark an MAMBO KURT erinnert – man erwartet danach schon fast eine Hammond-Version von „Nothing Else Matters“…)



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Luka (03.04.2017)

ANZEIGE
ANZEIGE