SURICATES - Lizard Garden

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VÖ: 18.05.2016
Bandinfo: SURICATES
Genre: Rock´n´Roll
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste

Besser spät als nie - so oder so ähnlich muss dieser Artikel anfangen, denn SURICATES haben bereits vor knapp einem Jahr, im Mai 2016 um genau zu sein, ihr Debutalbum „Lizard Garden“ veröffentlicht. Bands, die ohne Label und in harter aber umso herzlicherer Arbeit ihre Musik doch noch irgendwie auf Platte kriegen, finde ich persönlich immer besonders lobenswert, dem Ganzen haftet damit irgendwie ein Hauch von Innovation und Begeisterung an der zumindest mich schon mal ohne die Band zu kennen zu einem wohlwollenden Nicken verleitet.

Normalerweise ernten Bands die behaupten „We Sold Our Soul To Rock’n’Roll“ ja erst mal eine hochgezogene Augenbraue und ein gedankliches „Nur weil ihr euch Nieten an die eigens zerfetzte Jeansjacke heftet und irgendwann mal von Papi die alten Platten vorgespielt gekriegt habt, heißt das noch gar nix...“. Jetzt höre ich also mit leicht hochgezogener Augenbraue zum ersten Mal in „Lizard Garden“ rein, per Zufallsprinzip ist der erste Track den ich erwische „Scarlet Sky“ und meine erste Reaktion: Holy Shit. Eine echt feine Qualität der Aufnahmen, technisch aber sowas von sattelfest und drittens…der Track versprüht Authentizität. Damit wäre die Entscheidung gefallen, ob „Lizard Garden“ durchgehört oder gleich wieder verdrängt wird. Zurücklehnen, Augen schließen, weiter hören.

Bei den SURICATES merkt man schnell, dass viel Herzblut in ihrer Musik steckt. Wenn man beispielsweise „Black Widow“ hört, fühlt man sich erinnert an die richtig großen Bands, die SURICATES auch als die nennen, die sie in ihrer musikalischen Entwicklung beeinflusst haben: LED ZEPPELIN, in Teilen QUEENS OF THE STONE AGE oder FOO FIGHTERS.
„Lizard Garden“ schwankt zwischen dreckigen Gitarrenriffs, die zu den Wurzeln des Rock’n’Roll führen, und cleanen, äußerst eindringlichen Vocals, die ein PINK FLOYD-esques Gefühl beim Zuhören hervorrufen. Von „Love Radar“ über „Dead Sheep“ bis zu „Of Horus And Seth“ kann man alles haben, klingt ein wenig zerwürfelt und nicht nach inhaltlicher Homogenität - aber die SURICATES können das. Bei „Inside Your Cave“ grandiose Vocals, spätestens jetzt bin ich gänzlich überzeugt. Der Abschluss vom Album mit "Lizard Shit Blizzard" (für den Titel gibt's schon mal ein Herzerl) ist gelungen, in dem Song kommt nochmal die Kernessenz von SURICATES schön zur Geltung. Jaulende Gitarren, erwähnenswert treibende Drums. Leider ohne Gesang, aber gut, man kann nicht alles haben.


Beigesteuert haben sie übrigens zum Soundtrack des Films „Hotel Rock’n’Roll“ von Michael Ostrowski, wer sich also wundert warum ihm die SURICATES verdächtig bekannt vorkommen - eventuell daher.
Eine Band die live bestimmt auch den Letzten von der Bar weglockt und sich perfekt eignet, um den nicht so schwungvollen Tagen eine gehörige Portion Motivation einzuhauchen. Stimmungsaufhellend und sicher ohne Nebenwirkungen.


SURICATES sind übrigens aus Österreich, Graz und Wien sind als Herkunftsorte gelistet. Wer sie live sehen möchte hat am 20. Mai die Chance in Oberwart im Burgenland bei der Rocknight Vol. 666.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lee (13.05.2017)

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