TEXAS FLOOD - Overworked and underpaid

Und wieder mal ein paar Briten, die den Blues haben. Bei TEXAS FLOOD klingt es neben Blues auch noch groovig, funky oder nach Country-Style. Die Drei belassen es auf der Blues-Basis mit Schlageug, Gitarre und Bass, es gibt nur selten ablenkendes Schnick-Schnack wie ein wenig Keyboard. Der Fokus liegt einfach auf den Instrumenten, dem rockigen Songwriting und den Vocals, die ein bisschen vom Whisky angehaucht sind. Hie und da noch unterstützende Backing Vocals, die den Refrains den letzten Schliff verleihen.

Was man sich nicht erwarten darf, ist der klassische Blues, also Songs im Stil eines JOE BONAMASSA oder WALTER TROUT. Das haben sie nicht im Repertoire. Beim erdigen, oft vom Bass bestimmten und angetriebenen Blues-Rock gibt es natürlich das eine oder andere Gitarrensolo-Schmankerl, aber zumeist steht die Gitarre nicht im Vordergrund, sondern ist auf gleicher Ebene mit dem funky-groovigen Bass. 

Was kann man raushören? Viele Erinnerungen bzw. Anlehnungen an Bands aus den 60ern, 70ern oder 80ern, die ihren Schwerpunkt entweder auf britischem Rock bzw. Blues-Rock hatten, wie zum Beispiel DEEP PURPLE, oder beim texaslastigen Country-Blues-Rock auf Basis von ZZ TOP angesiedelt sind. Nimmt man das als Basis für ein modernes Blues-Rock Album, kann man ja eigentlich nicht viel falsch machen.

Anspieltipps auf "Overworked And Underpayed":
(ein Albumtitel, dessen Aussage wohl viele auf der Stelle unterschreiben werden)
"Trading Water", das mich ein wenig an den LENNY KRAVITZ-Stil erinnert, da er bei "Are You Gonna Go My Way" eine ähnlich funky-abgehackte Gitarrenspielweise verwendete.
Der fetzige Rock'n'Roll bei "Up In Smoke" ist geprägt von Gitarrensoli, die einen aufhorchen lassen, und lädt ein, das Tanzbein zu schwingen, falls man eines hat.
"Shoot Me Down" ist mit seiner Rhythmusgitarre, die ordentliche Ohrwürmer erzeugt, einer der Songs, die im Texas Country-Stil gehalten sind. Hier werden wirklich lässige Hooks auf die Zuhörer losgelassen und auch ein Refrain, der herrlich zu merken und mitzusingen ist. Das klingt nach Lagerfeuer, endlosen Landstraßen, Outlaws bzw. sucht man nach langen Bärten und Cowboy-Hüten.

Fazit zu dieser Scheibe: eine lässige, für den Alltag taugliche Musik, die man bei vielen Gelegenheiten im Hintergrund laufen lassen kann, bei der Gartenparty genauso wie im Auto. "Overworked And Underpayed" schreckt nämlich weder die Nachbarn noch die Oma.