ICED EARTH - Incorruptible

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VÖ: 16.06.2017
Bandinfo: ICED EARTH
Genre: Power Metal
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

Unsere Promomistress versucht der Crew immer mit kleinen verbalen Teasern das ein oder andere Album schmackhaft zu machen. Bei dem vorliegenden Album hat sie nur geschrieben: „Also irgendwie…das Riff..!“ Was hat sie wohl damit gemeint? Des Rätsels Lösung ist, dass sie die Riffs von Jon Schaffer, Mastermind von ICED EARTH meint. Diejenigen unter den Lesern, welche die Band kennen und sich damit beschäftigt haben, wissen wovon die Rede ist. Die Gitarrenläufe von Jon sind einfach unverkennbar und unter Tausenden herauszuhören. Mit ihrem herausragenden Album „The Dark Saga“ und dem darauf folgenden „Something Wicked This Way Comes“ haben sie Geschichte im Power Metal Bereich geschrieben.

Ich kann mich noch erinnern, welch ein Aufschrei durch die Fans und Medien ging, als das Bang Your Head Festival ICED EARTH als Headliner mit dem damaligen Album „The Glorious Burden“ und Tim „Ripper“ Owens an den Vocals angekündigt hat. „Kein würdiger Headliner für dieses Festival", "08/15 Headliner" etc. waren die Kommentare. Ich kann nur sagen, ich war selbst bei diesen Festival und ICED EARTH waren ein absolut würdiger Headliner und haben allen Zweiflern gezeigt, wo der US Power Metal Hammer hängt. Aber das nur so nebenbei.

Heute rotiert das mittlerweile zwölfte Album „Incorruptible“ der Truppe in meinem Player und hat es wahrlich in sich. Nach krankheitsbedingten Rückschlägen und Rotationen im Bandkarusell hat sich jetzt wieder eine Truppe zusammengefunden, die an einem Strang zieht. Eigentlich sollte das Album „The Judas Goat“ heißen, aber es wäre nach den Worten von Jon ein viel zu negatives und dunkles Album geworden. Nach der Heilungsphase bei Jon hat sich das Ganze ins Positive gewandelt und weil er seine Vision von ICED EARTH für unbestechlich hält, wurde der Titel auf „Incorruptible“ geändert. Bei diesem Silberling handelt es sich diesmal nicht um ein Konzeptalbum, sondern jeder einzelne Song erzählt seine eigene Geschichte, und diese sind nicht politisch, sondern persönlich orientiert. Schon der Opener „Great Heathen Army“ mit Wikinger-inspiriertem Intro geht sofort in die Vollen und, ja, ICED EARTH können es noch immer. Die Gitarren, das Drumming von Brent Smedley und die Vocals von Stu Block, der extrem an Matt Barlow erinnert, bilden wieder eine Einheit. Auch der Einstieg von Jake Dreyer (WHITERFALL) kommt der Band zugute. Waren die letzten Alben eher etwas durchwachsen, um es gelinde auszudrücken, hat sich die Band wieder ihren alten Traditionen verschrieben und entschuldigt den Ausdruck „Rockt wie die Sau“. Die Erinnerungen an das Album „The Dark Saga“ werden wieder wach. Auffallend an diesem Album ist, dass Jon als alleiniger Songwriter mehrere ruhige Nummern, wie „Raven Wing“ auf das Album gepackt hat, was der Qualität aber keinen Abbruch tut.

Alles in allem ist ICED EARTH mit „Incorruptible“ ein klasse Album gelungen, das die Trademarks dieser Band, welche einige Fans schon vermisst haben, wieder aufleben lässt. Und das sie es Live auch noch drauf haben, hat mir mein Bruder nach der Rückkehr vom Sweden Rock Festival bestätigt.

 



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: walter thanner (27.06.2017)

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