PATHOLOGY - Pathology

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VÖ: 21.07.2017
Bandinfo: PATHOLOGY
Genre: Brutal Death Metal
Label: Comatose Music
Lineup  |  Trackliste

Über die Bedeutung eines Albums, das nach dem eigenen Namen einer Band betitelt wurde, wurde in der Vergangenheit bereits ausführlich referiert, weswegen ich mir weitere Romane dazu verkneife und an dieser Stelle einfach auf das SUICIDE SILENCE-Desaster vom Jahresanfang verweise, das nicht nur nicht das repräsentiert hat, was den Interpreten eigentlich ausmacht oder ausgemacht hat, sondern darüber hinaus auch einfach so ziemlich jeden musikalischen Hechtsprung in den Abgrund mitgenommen hat, der sich in der Produktionsphase angeboten hat. Nun bleibt die quälende Frage über, ob die amerikanische Brutal-Death-Maschinerie PATHOLOGY diesem "Konzept" folgt und mit dem neuen, ihrerseits selbstbetitelten Album all das zertrampelt, was man sich mit "Throne Of Reign" nach jahrelangem Nullachtfuffzehn-Geballer mühsam aufgebaut hat.

Nach dem gutklassigen "Incisions Of Perverse Debauchery" galten PATHOLOGY jahrelang als unverbesserliche Belanglos-Death-Gebärmaschine, deren Songs nahezu alle gleich klangen (confirmed) - nämlich nach einem Statisten-Film-Zombie, der Tag für Tag den immergleichen Trott bewältigte: im steten Tempo Luftlöcher schlagen, um dann doch erschossen bzw. in diesem Fall von Kritikern vernichtet zu werden. Plötzlich ein greller Blitz am Himmel, ein flammender Meteor stürzt zur Erde... okay okay, das kennen wir schon, aber so in etwa könnte man "Throne Of Reign" bzw. dessen Wirkung beschreiben, als es veröffentlicht wurde. Von einer Offenbarung muss man nicht reden, aber es war und ist definitiv ein unterhaltsames Brutal-Death-Album, das vieles richtig macht und längst nicht mehr so stumpf aus der Soundanlage knüppelte, wie man das von der Vorgänger-Stangenware längst gewohnt war.

Und jetzt? Also 2017? Orientiert sich das Trio am belanglosen Großteil der eigenen Diskografie oder nehmen sie sich ein Beispiel an den zwei bis drei guten Alben? Immerhin: Zum ersten Mal in ihrer Karriere haben sich PATHOLOGY drei (!) Jahre Zeit für ein Album gelassen. Und doch scheint in der amerikanischen Pathologie wieder gähnende Langeweile eingekehrt zu sein, wenn die zehn Songs sich überwiegend gleichen und die positivste Bemerkung, die einem dazu einfällt, die halbstündige Spielzeit ist. Das macht "Pathology" halbwegs erträglich, aber das und die eigentlich ganz gute Schlagzeugarbeit sorgen halt noch lange nicht dafür, dass man ein hörenswertes Gesamtergebnis vorfindet, zumal hier kaum Tempo- und Rhythmusvariationen auszumachen sind und das Matti Ways Leistung ebenfalls schmälert, weil er ohnehin schon zu den eher monotoneren Gesangskandidaten im Death Metal gehört.

Gewissermaßen haben es PATHOLOGY also wenigstens geschafft, ihre bisherige Karriere auf dem Selftitled-Album perfekt zusammenzufassen, nur spricht das in diesem Fall einfach Bände. Sicherlich wird auch "Pathology" seine Abnehmer finden, aber mir persönlich ist das im Anbetracht des Vorgängers und der vielen hochklassigen Death-Metal-Scheiben, die dieses Jahr bereits erschienen sind, viel zu bieder, wenn auch nicht grottenschlecht genug, um in noch niedrigere Wertungsbereiche vorzudringen. Album Nummer neun tut also keinem weh, ist aber auch schnell wieder vergessen; und wer wirklich unbedingt wissen will, wie es klingt, spielt folgenden Song einfach zehnmal ab...



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: Pascal Staub (18.07.2017)

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