DARCEE FOX - Islands
Also, wenn man sich Melbournes berühmte Söhne und Töchter so anschaut, fällt auf, dass es erstaunlich viele Radrennfahrer – 18 an der Zahl bitte! – gibt und erstaunlich wenig Musiker. Da finden wir bis dato gerade mal Flea von den RED HOT CHILI PEPPERS und Phil Rudd von AC/DC. Nun, das könnte sich ändern, denn das Melbourne Quintett DARCEE FOX hat potenziell das Zeug dazu, sich in diese illustre Liste einzugliedern.
‚Islands‘ , DARCEE FOXs Debut, ist eine kleine Tour de Force, die wie eine frische Brise daherkommt. Die dreizehn Titel (hier bekommt man noch was für sein Geld) tingeln munter durch diverse Subgenres des Rocks und zeigen das, was den Australiern nicht gerade fehlt: Balls!
Der Titeltrack ist der perfekte Start für die darauf folgenden 47 oder so Minuten. Der eingängige, peitschende Riff, dazu ein hypnotisch stampfender Beat und Elliot Okerstroms fast sofort einsetzende Vocals liefern, wie es sich für den Einstieg gehört, eine feste Rock’n Roll-Watschen. Zum Luftholen bleibt danach kaum Zeit, denn der Fuß bleibt am musikalischen Gaspedal. Zunehmends machen sich die Einflüsse der Band bemerkbar. ‚Dead Skin‘ lässt nicht nur stimmlich einen Hauch von ALTER BRIDGE erahnen. ‚Out Of The Rain‘ hat mehr als eine Prise AEROSMITH. Hin und wieder wird das Tempo dann aber doch gedrosselt, und es geht auch wieder sachter. Das großartige ‚Nightowl‘ sticht nicht nur durch die Länge heraus, sondern auch durch den sanften und trotzdem kraftvollen Sound. Langsam baut er sich auf, dieser Track, bis er dann am Ende mit einem mächtigen Gitarrensolo aufgeht wie ein Feuerwerk. ‚Wanderlust‘ führt in bluesige Gefilde, der Refrain gehört zweifellos von zig Tausend Kehlen mitgesungen in einem Stadion-Gig. ‚Coils‘ ist purer Rock’n Roll der ersten Stunde. Cheesy, klingelnde Gitarren, ein ordentlicher Schuß Sentimentalität.
DARCEE FOXs wilde Jagd durch den Rock gibt uns jetzt nichts ins Staunen versetzend Neues. Sie vermögen es aber, ihrem u.a. auch von LED ZEPPELIN und THE ROLLING STONES beeinflussten Sound einen coolen modernen Anstrich zu geben, und diesen präsentieren die Jungs aus Melbourne mit großem Selbstbewusstsein. Kick-Ass Gitarren, eine Straffe Rhytmusgruppe und Okerstroms prägnante Stimme machen ‚Islands‘ zu einem guten Schmankerl, über das sich so mancher Freund der Rockmusik freuen wird. Ein Debut, das sich hören und hoffentlich dann auch vielleicht international sehen lassen kann.